20.11.2024, Polizeipräsidium Schwaben Süd/West

Betrüger erbeuten Geld und Schmuck | Ein größerer Schaden wird durch das Eingreifen eines Angehörigen bei Schockanruf verhindert, die Polizei sucht Zeugen

KEMPTEN. Ein Mann wurde Opfer eines Schockanrufs. Betrüger erbeuteten Bargeld und Schmuck im mittleren vierstelligen Bereich, ein größerer Schaden konnte durch das Eingreifen eines Verwandten abgewendet werden. Die Polizei sucht Zeugen der Übergabe an eine Frau mit roten Haaren nahe der St. Georg Berufsschule.

Ein Mann wurde am vergangenen Donnerstag durch Betrüger mit der Schreckensnachricht konfrontiert, sein Sohn habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau tödlich verunglückt sei. Bereits am Nachmittag kam es daraufhin in der Königstraße, auf Höhe der St.-Georg-Berufsschule, zu einer Übergabe von Bargeld und Schmuck, die als angebliche Kaution gefordert wurden – doch dies genügte den Tätern nicht. Da das Unfallopfer angeblich schwanger gewesen sei, erhöhten die Täter die geforderte Kaution auf über 170.000 Euro.

Glücklicherweise bekam ein Verwandter das Telefonat mit und verständigte die Polizei. Den Beamten gelang es schließlich, das Opfer, das weiterhin in Kontakt mit den Tätern bleiben musste, davon zu überzeugen, dass es sich um einen Betrug handelte. Die Täter hatten geplant, das Opfer am nächsten Morgen zur Übergabe nach München zu locken. Der Kontakt zu den Tätern brach im weiteren Verlauf ab.

Zeugenaufruf

Die Übergabe von Schmuck und einer kleineren Geldsumme fand am vergangenen Donnerstag gegen 14:30 Uhr statt. Die Übergabe erfolgte an eine junge Frau mit rot gefärbtem Haar, blauer Jacke und schwarzer Hose. Sie wird auf etwa 160 bis 165 cm Körpergröße und eine normale Statur geschätzt. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise:

Wer hat die Geldübergabe im Bereich der St.-Georg-Berufsschule in der Königstraße beobachtet? 

Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder die Kriminalpolizei Kempten unter der Telefonnummer 0831 99090 entgegen.

So schützen Sie sich und Ihre Verwandten!
  • Die Polizei oder Staatsanwaltschaft werden niemals telefonisch Geldbeträge oder Wertgegenstände fordern
  • Geben Sie niemals am Telefon Auskunft über persönliche oder finanzielle Verhältnisse
  • Legen Sie auf und rufen Sie den vermeintlich betroffenen Angehörigen unter der ihnen bekannten Nummer selbst zurück
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen vertrauten Personen
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt oder anruft. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten
  • Sie erhalten keine Anrufe von der Notrufnummer 110
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen
  • Im Zweifel legen Sie auf und wählen Sie den Notruf 110!
WICHTIG: Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!

(KPI Kempten)

 

Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).