KULMBACH. Seit Oktober kam es im Kulmbacher Stadtgebiet immer wieder zu Ein- und Aufbrüchen in der Kleingartenanlage an der Berliner Brücke. Über 20 Fälle sind der Polizei mittlerweile bekannt. Nach umfangreichen Ermittlungen konnte am vergangenen Mittwoch ein 38-jähriger Tatverdächtiger festgenommen werden.
Die ersten Taten ereigneten sich Ende Oktober. Der „modus operandi“, wie Ermittler die Art und Weise der Tatausführung eines Straftäters nennen, war nahezu immer der gleiche: Aufgebrochene Eingangstüren zu den Gartenhäuschen, verwüstetes Mobiliar in den Lauben, teilweise wurden Gegenstände entwendet, hoher Sachschaden entstand. Bemerkenswert war jedoch die Tatsache, dass von einem auf den anderen Tag die Einbruchserie stoppte und dann Anfang Dezember neu begann. Bis zum 6. Dezember hatten sich dann bereits 23 Geschädigte bei der Polizei in Kulmbach gemeldet und Anzeige „gegen Unbekannt“ erstattet.
Wer treibt hier sein Unwesen?
Die Beamten der Ermittlungsgruppe ergriffen bereits eine Vielzahl an Ermittlungsschritten, sicherten Spuren, Fingerabdrücke sowie DNA und stimmten sich mit zivilen Kräften der Bayreuther Zentralen Einsatzdienste für gemeinsame Kontrollen und Überwachungen ab. Die ausschlaggebende Spur ereilte die Ordnungshüter jedoch am vergangenen Mittwoch. Jemand war über Nacht in ein Restaurant in der Fritz-Hornschuch-Straße gelangt und hatte dort mutmaßlich nach Bargeld gestöbert und einen kleinen Tresor geklaut. Ebenso vor Ort: Eine hochauflösende Videokamera, die den Innenbereich über Nacht aufzeichnete.
Auf dem Video war kein Unbekannter zu sehen
Die Beamten sichteten die Videos und erkannten einen amtsbekannten 38-jährigen Mann aus Kulmbach wieder, der sich nach ersten Feststellungen noch im Stadtgebiet aufhalten müsste. Schnell war aufgrund von Fotoaufnahmen klar, dass es sich um denselben Täter handelte wie in der Kleingartenanlage. Zusammen mit Zivilkräften der ZED Bayreuth wurden Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, so dass die Beamten den Tatverdächtigen am Mittwochnachmittag in der Nähe des fritz Einkaufszentrum lokalisieren und festnehmen konnten. Das vorläufige Fazit: Der 38-Jährige steht im Verdacht, in über 20 Fällen in Gartenhütten oder Restaurants eingebrochen zu sein, dort einen Gesamtsachschaden von rund 5.000 Euro angerichtet und Gegenstände und Bargeld im Wert eines niedrigen dreistelligen Betrages entwendet zu haben.
Wie geht’s weiter?
Die Ermittlungsgruppe der Polizei Kulmbach fasst nun akribisch die Beweislage zusammen, wertet daktyloskopische (Fingerabdrücke) sowie DNA-Spuren aus und vergleicht diese mit Einbrüchen im Stadtgebiet der jüngsten Vergangenheit. Es ist nicht auszuschließen, dass der Festgenommene auch für weitere Fälle in Frage kommt. Was zum jetzigen Zeitpunkt jedoch bereits feststeht: Der 38-Jährige war aufgrund eines Gerichtsbeschlusses im Bezirkskrankenhaus Bayreuth untergebracht. Ende Oktober hatte er eine Phase des Freigangs, ebenso im Dezember, was die ausgebliebenen Einbrüche im November erklären dürfte. Er befindet sich mittlerweile wieder in Haft.