Pressebericht der Polizei München vom 05.06.2024
850. Organisierter Callcenterbetrug, sog. Schockanruf – Obergiesing
851. Räuberischer Diebstahl – Au
852. Verkehrsunfall mit Unfallflucht, eine Person schwer verletzt – Aubing
853. Polizeiliche Videoüberwachung am Alten Botanischen Garten in Betrieb genommen
850. Organisierter Callcenterbetrug, sog. Schockanruf – Obergiesing
Am Montag, 03.06.2024, gegen 19:30 Uhr, erhielt ein über 80-Jähriger mit Wohnsitz in München einen Anruf eines angeblichen Polizisten. Dieser teilte ihm mit, dass eine Angehörige des Seniors einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine Person verstorben wäre. Um eine Haftstrafe der Angehörigen abwenden zu können, sollte der über 80-Jährige eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro bezahlen. Der Senior übergab deshalb an seiner Wohnungstür Bargeld und Gold an einen bislang unbekannten Täter.
Als der über 80-Jährige am nächsten Tag tatsächlich mit seiner Angehörigen Kontakt hatte, wurde der Betrug erkannt und die Polizei über diesen Vorfall informiert.
Das Kommissariat 61 (Vermögensdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Der unbekannte Abholer wurde wie folgt beschrieben:
Männlich, schlank, sprach hochdeutsch, west-/nordeuropäische Erscheinung
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Schlierseestraße und St.-Martin-Straße (Obergiesing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.
Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.
Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.
Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:
• Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.
• Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.
• Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
• Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.
851. Räuberischer Diebstahl – Au
Am Dienstag, 04.06.2024, gegen 16:30 Uhr, konnte ein 39-jähriger Polizeibeamter privat und nicht im Dienst befindlich, beobachten, wie ein 23-jähriger Deutscher ohne festen Wohnsitz in Deutschland zu einem Verkaufsstand in der Au ging und dort aus der Kasse hinter dem Tresen das darin befindliche Münzgeld (im zweistelligen Bereich) entwendete. Der Verkäufer befand sich zu dieser Zeit nicht an dem Verkaufsstand. Im weiteren Verlauf flüchtete der 23-Jährige, konnte jedoch von dem Polizeibeamten gestellt werden.
Nachdem der Polizeibeamte dem 23-Jährigen die Festnahme erklärt hatte, wurde er von diesem verbal beleidigt und er versuchte anschließend zu flüchten. Hierbei kam es zu einem tätlichen Angriff auf den Polizeibeamten, wobei dieser verletzt wurde. Während der Festnahme versuchte der 23-Jährige ein Messer zu ziehen, was durch den Polizeibeamten verhindert werden konnte. Die zur Unterstützung verständigten Polizeibeamten verbrachten den 23-Jährigen im Anschluss auf eine Polizeiinspektion.
Der 23-Jährige wird im Laufe des heutigen Tages zur Klärung der Haftfrage einem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt. Er wird unter anderem wegen des räuberischen Diebstahls, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Beleidigung angezeigt.
Das Kommissariat 56 (Eigentumskriminalität) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
852. Verkehrsunfall mit Unfallflucht, eine Person schwer verletzt – Aubing
Am Dienstag, 04.06.2024 gegen 17:30 Uhr, fuhr ein 79-Jähriger mit Wohnsitz München mit einem Toyota Pkw, auf der Altostraße stadteinwärts auf dem einzig für diese Fahrtrichtung vorhandenen Fahrstreifen.
Zeitgleich fuhr eine 75-Jährige mit Wohnsitz in München mit einem Pedelec ebenfalls stadteinwärts.
Als der 79-Jährige in der dortigen Unterführung die Fahrradfahrerin überholen wollte, musste er aufgrund des Gegenverkehrs wieder auf seine Fahrspur zurück und touchierte dabei die 75-Jährige, welche im Anschluss stürzte.
Der Pkw-Fahrer setzte seine Fahrt zunächst fort und entfernte sich von der Unfallstelle.
Die Pedelec-Fahrerin wurde schwer verletzt und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.
Der Pkw-Fahrer kehrte wenig später während der Unfallaufnahme zu Fuß zur Unfallstelle zurück. Gegen ihn wird jetzt unter anderem wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und der Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.
Das Fahrrad sowie der Pkw wurden beschädigt. Es entstand ein Schaden im vierstelligen Bereich.
Die Altostraße/Limesstraße musste im Bereich der S-Bahn-Unterführung stadtauswärts gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen in diesem Bereich.
Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Hinweis der Münchner Verkehrspolizei:
Durch das Tragen von Fahrradhelmen können Kopfverletzungen oft vermieden oder zumindest kann das Ausmaß der Verletzungen verringert werden. Obwohl das Tragen von Fahrradhelmen gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, empfiehlt die Münchner Polizei grundsätzlich allen Fahrradfahrenden entsprechende Helme zu tragen.
853. Polizeiliche Videoüberwachung am Alten Botanischen Garten in Betrieb genommen
Zum Freitag, 07.06.2024, wird die durch das Polizeipräsidium München installierte Videotechnik am Alten Botanischen Garten ihren vollständigen Betrieb aufnehmen. Die Videoüberwachung ist Bestandteil eines polizeilichen Gesamtkonzeptes zur Gefahrenabwehr und zur Verhütung und Bekämpfung von Störungen und Straftaten im öffentlichen Bereich und ergänzt das Spektrum der polizeilichen Maßnahmen.
Der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel zur Inbetriebnahme der Anlage:
„In der sichersten Millionenstadt sollen sich Menschen gerne aufhalten und wohl fühlen. Für den Bereich des Alten Botanischen Gartens ist zumindest das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung aktuell empfindlich gestört. Die Stadt München und die Münchner Polizei arbeiten aktuell intensiv daran, dass sich das wieder ändert.
Die hochmoderne Videoüberwachung ist eine von vielen Maßnahmen des Polizeipräsidiums. Durch sie sollen Straftäter aus der Anonymität gerissen und beweissicher überführt werden.
Räume an denen man sich unwohl fühlt darf es in München nicht geben! Die Münchner Polizei wird entsprechenden negativen Entwicklungen weiter mit Präsenz und Konsequenz entgegentreten.“
Durch Präsenz, insbesondere durch uniformierte, aber auch durch zivile Einheiten der Schutz- und Kriminalpolizei sollen Straftaten wie der illegale Handel mit Betäubungsmitteln und die dadurch einhergehende Begleitkriminalität sowie Ordnungsstörungen verhindert und konsequent verfolgt werden.
Weiter steht die Münchner Polizei in engem Austausch mit verschiedenen Stellen der Landeshauptstadt München. In einer Task Force, unter Leitung des Kreisverwaltungsreferats, werden umfangreiche Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt. Hierzu gehört neben der Verbesserung der Beleuchtungssituation beispielsweise auch die Schaffung von Sichtachsen durch teilweisen Rückschnitt des Bewuchses sowie die Bebauung im Alten Botanischen Garten.
Die initiierten Maßnahmen dienen der Sicherheit und sollen Tatgelegenheiten reduzieren sollen. Diese und weitere Maßnahmen sollen zudem zur Belebung des Alten Botanischen Gartens führen, denn: „Eine funktionierende Sozialkontrolle ist wirkungsvoller Schutz innerhalb der Stadtgesellschaft.“ so der Münchner Polizeipräsident.