28.07.2021, Polizei Bayern

Radfahren macht Spaß, schont den Geldbeutel und ist auch gesund. Radfahren bringt aber auch Gefahren. Rund 10000 Radfahrer verunglücken jährlich in Bayern . Viele von ihnen erleiden zum Teil schwere Kopfverletzungen. Viele dieser Verletzungen könnten vermieden oder gemildert werden: Durch das Tragen von Fahrradhelmen.

Wer Köpfchen hat, schützt sich deshalb beim Radeln mit einem Helm. Bei der Einkaufsfahrt genauso wie beim Ausflug, im Straßenverkehr ebenso wie beim Mountain-Bike-Fahren oder auf der BMX-Strecke. Vor allem für Kinder, die im Straßenverkehr besonders gefährdet sind, ist ein Fahrradhelm unentbehrlich, denn nach der Statistik der Straßenverkehrswacht verunglückten in Deutschland allein 1999 rund 17700 Kinder als Fahrradbenutzer im Straßenverkehr. Überall werden heute gute Helme angeboten, die leicht und gut zu tragen sind und darüber hinaus attraktiv aussehen. Fahren auch Sie nur noch mit Helm! Sie verringern damit das Risiko gefährlicher Kopfverletzungen deutlich.

Wie Sie den richtigen Helm finden: Fahrradhelme werden in Kaufhäusern, Supermärkten oder bei Fahrradhändlern angeboten. Lassen Sie sich oder Ihrem Kind den Helm vom Verkaufspersonal richtig anpassen und einstellen. Der Helm muss gerade sitzen und darf nicht nach hinten (freie Stirn) oder vorne (freier Hinterkopf) gekippt getragen werden. Die Riemen sollen ein Dreieck um das Ohr bilden. Die Helme bestehen in der Regel aus einer 2 cm dicken Schaumstoffschale. Viele Helme haben zusätzlich einen harten Kunststoffmantel. Angeboten werden die Helme in vielen Variationen und Farben.

Darauf kommt es besonders an: Geprüfte Sicherheit

Ein Fahrradhelm muss vor allem guten Schutz bieten. Achten Sie darauf, dass der Helm die CE-Kennzeichnung und den Normhinweis EN 1078 trägt. Weiter sollten das GS-Zeichen des TÜV oder die Zeichen ANSI, SNELL, AS, bfuR, BS, KOVFS, SP-MET am oder im Helm angebracht sein. Diese Zeichen garantieren geprüfte Sicherheit. Nur ein richtig sitzender Helm kann auch wirksam schützen. Bei geschlossenem Kinnriemen darf er nicht wackeln. Die heutigen Verstellsysteme ermöglichen ein meist problemloses Anpassen des Helmes. Kaufen Sie aber, gerade bei Kindern, den Helm nicht auf „Zuwachs“. Der Helm rutscht leicht vom Kopf, wenn er zu groß gewählt wurde. Er sollte so groß sein, dass er nicht auf den kleinsten Verstellbereich eingestellt werden muss um zu passen. Wenn Sie sich oder Ihr Kind, gerade im Winter, gegen die Kälte schützen möchten, spricht nichts gegen das Tragen einer dünnen Mütze unter dem Helm. Fahrradhelme werden nach festgelegten Normen geprüft. Geprüfte Helme tragen die Zeichen der Prüfländer

  • CE EN 1078 - Europa
  • TüV / GS - Deutschland
  • ANSI Z.90.4 - USA
  • SNELL - USA
  • bfuR 8602 - Schweiz
  • BS 6863 - Großbritannien
  • AS 2063.1 - Australien
  • KOVFS 1985:6 - Schweden
  • SP-MET 1985:2 - Schweden
  • CEN-TC 158 - Europa

Feste Riemen
Der Kinnriemen muss mindestens 18mm breit sein. Er sollte mit einer Hand leicht einstellbar sein und fest sitzen.

Leicht und bequem
Der Helm muss möglichst leicht sein. Das ist besonders für Kinder wichtig. Leichte Helme sind bequem und werden gern getragen. Heute wiegt ein guter Helm kaum mehr als 300 g.

Gute Lüftung
Unter dem Radl-Helm muss man nicht schwitzen. Lüftungsschlitze oben am Helm vermeiden Wärmestaus. Wichtig sind auch Netzeinlagen, die das Eindringen von Insekten verhindern.

Bunt macht sicher
Wählen Sie möglichst helle, leuchtende Farben. Das erhöht Ihre Sicherheit, weil Sie im Straßenverkehr besser gesehen werden.

Keine Lösemittel
Den Fahrradhelm nur mit feuchtem Tuch reinigen. Keine Lösemittel wie Spiritus, Benzin oder ähnliches verwenden.

Noch ein paar gute Ratschläge:

  • Lassen Sie nach Möglichkeit Ihr Kind den Radlhelm selbst aussuchen. Kinder haben ihren eigenen Geschmack. Wenn der Helm gefällt, wird er auch getragen.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und tragen Sie selbst einen Helm. Dann können Sie auch Ihre Kinder von der Notwendigkeit des Helmtragens überzeugen.
  • Nach einem schweren Sturz muss der Helm durch einen neuen ersetzt werden. Der Helm kann feine Haarrisse haben, was die Schutzwirkung beim nächsten Sturz erheblich verringert. Der TüV empfiehlt, einen Helm nach 5, spätestens nach 8 Jahren auszumustern.
  • Denken Sie immer daran: Der Helm kann keine Unfälle verhindern, er kann nur die Folgen von Unfällen vermeiden oder mildern. Deshalb gilt auch mit Helm: Augen auf im Straßenverkehr!
  • Da die verwendeten Materialien hitzeempfindlich sind, ist es ratsam den Helm nicht im Auto oder sonstigen stark aufgeheizten Orten liegen lassen.