13.09.2021, Polizeipräsidium Unterfranken

Flashback ist ein interaktiver Parcours für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren. Er besteht aus insgesamt vier Stationen, die von verschiedenen Fachkräften aus Jugend- und Gesundheitsamt sowie von Suchtberatungsstellen und Drogenpräventionsbeamten der Polizei betreut werden. Aus verschiedenen Blickwinkeln werden im Parcours Themen wie Drogenaffinität, Resilienz, Suchtentwicklung und strafrechtliche Auswirkungen behandelt.


Anlass für das verstärkte gemeinsame Engagement im Bereich der Drogenprävention an Schulen sind einerseits die stark angestiegenen Fallzahlen von konsumierenden Jugendlichen, die mit Drogendelikten bei der Polizei aufgefallen sind. Besonders Cannabis und die so genannten Legal Highs, also Kräutermischungen und Badesalze, spielen hierbei eine zunehmende Rolle.


Die Gesamtkriminalität in Unterfranken und andere Deliktsfelder, wie die Gewalt- und Eigentumskriminalität, sind die letzten Jahre in Unterfranken rückläufig. Der starke Anstieg der Rauschgiftdelikte besonders bei Jugendlichen gibt jedoch Anlass zur Sorge. Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren hat sich in Unterfranken von 214 im Jahr 2008 auf 728 im Jahr 2018 mehr als verdreifacht. Betrug der Anteil der Jugendlichen an allen Rauschgifttatverdächtigen vor zehn Jahren noch etwa 7 Prozent, so sind es heute mit fast 15 Prozent mehr als doppelt so viele. Auch Cannabisverstöße von Jugendlichen haben in den letzten fünf Jahren von 1.860 Delikten auf inzwischen knapp 3.100 (plus 66 %) dramatisch zugenommen, obwohl die Polizei ihre Kontrollen nicht verstärkt hat.


„Die jungen Leute haben jedoch auch aufgrund der Legalisierungsdebatte den Eindruck, dass der Konsum von Cannabis für sie völlig harmlos ist.“, stellt Polizeipräsident Gerhard Kallert immer wieder fest.

Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse der sogenannten CaPRiS-Studie (Cannabis: Potenzial und Risiken) über die Wirkungsweise von Cannabis auf die Gehirnentwicklung von Jugendlichen widerlegen dies jedoch. Die Wahrscheinlichkeit, an Psychosen, Angststörungen oder Depressionen zu erkranken, ist demnach um ein Vielfaches höher, wenn Jugendliche in der Pubertät bereits regelmäßig Cannabis konsumieren.

Die in den letzten Jahren gemessenen THC–Wirkstoffgehalte in Marihuana und Haschisch sind inzwischen stark angestiegen. Daher erhöht sich zum einen das Risiko einer Abhängigkeit und zum anderen sind die körperlichen und psychischen Spätfolgen für Jugendliche bei regelmäßigem Konsum derzeit vollkommen unabsehbar.