21.09.2021, Bayerisches Landeskriminalamt

Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, wenn es um Ihren Schutz vor Kriminalität geht. Mit unseren Tipps und Ratschlägen können Sie Ihre persönliche Sicherheit stärken.

Haben Sie so nicht auch schon gedacht? "Heutzutage kann man ja kaum noch auf die Straße gehen, ohne daß einem etwas passiert". Die vielen reißerischen Berichte im Fernsehen, im Radio und in den Zeitungen über Gewaltverbrechen lassen diesen Eindruck entstehen. Tatsächlich handelt es sich aber zumeist um spektakuläre Einzelfälle. In Wirklichkeit sind Täter als auch Opfer von Gewalttaten hauptsächlich junge Menschen. Dies bestätigen die polizeilichen Erkenntnisse Jahr für Jahr. Ältere Menschen sind deutlich weniger gefährdet.

Sein Leben ohne Ängste und in Sicherheit gestalten zu können, das ist gerade für Ihre Generation von großer Bedeutung. Wer die Gefahren kennt, kann viele Risiken ausschließen! Aufgrund ihrer Lebenserfahrung sind sie oft besonders vorsichtig und sicherheitsbewusst – und dennoch besteht bei einigen das Gefühl, der scheinbar allgegenwärtigen Kriminalität hilflos gegenüberzustehen. Außerdem kann auch die Teilnahme am Straßenverkehr mit zunehmendem Alter problematisch werden.

Wir als Polizei möchten Ihnen und Ihren Angehörigen aufgrund unserer Kompetenz und Erfahrung eine Vielzahl von Erfolg versprechenden und hilfreichen Tipps geben. Wenn Sie unsere Ratschläge berücksichtigen, können Sie es vermeiden, zum Opfer zu werden. So ersparen Sie sich und auch Ihren Angehörigen unnötigen Kummer sowie Scherereien – vielmehr können Sie sich ganz den schönen Dingen des Lebens widmen.

 

Typische Straftaten

Die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Gewalttat auf offener Straße zu werden ist gering. Fühlen Sie sich trotzdem außerhalb ihrer Wohnung unsicher, so kann eine Begleitung ihr Sicherheitsgefühl stärken. Unternehmen Sie Besorgungen gemeinsam mit Nachbarn, Bekannten oder Verwandten .

Etwas größer ist das Risiko einem Trickbetrüger auf den Leim zu gehen. Ideenreich und mit den verschiedensten Handlungsweisen versuchen diese Straftäter in Ihre Wohnung zu gelangen.

So können Sie sich schützen

  • Lassen Sie sich in Ihre Haus- oder Wohnungstür einen Weitwinkel-Spion einbauen, damit Sie sehen, wer zu Ihnen will. Wenn Sie öffnen, dann nur mit vorgelegtem Sperrbügel! Türspion – besser noch: Durch den Sperrbügel wird das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert.
  • Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung! Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will! Machen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Türsperre auf!
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig! Achten Sie auf Übereinstimmung mit dem Lichtbild. Am Bildrand muss ein Siegel angebracht sein und der Ausweis hat ein Gültigkeitsdatum. Haben Sie Zweifel, rufen Sie auf Ihrer Polizeiinspektion oder den Polizeinotruf 110 an.

Weitere Informationen

 

Enkeltrick - Vorsicht, falscher „Enkel“!

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Sie oft existenzielle Folgen haben kann. Einerseits, weil Sie dadurch hohe Geldbeträge verlieren können, unter Umständen sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Außerdem sehen Sie sich häufig auch noch den Vorwürfen und dem Unverständnis Ihrer Verwandten ausgesetzt.

Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger bei Ihnen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden Sie durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald Sie sich bereit erklären, wird ein Bote angekündigt, der sich dann mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt. Auf diese Weise sind von Tätern in der Vergangenheit bereits Beträge von über 20.000 Euro erbeutet worden.

Weitere Informatiionen

 

Krankenhausdiebstähle

Selbst in Krankenhäusern kommt es immer wieder zu Diebstählen, denn Diebe nutzen das Vertrauen und die Hilflosigkeit ihrer Opfer auch dort skrupellos aus. Für die Wieder-herstellung Ihrer Gesundheit wird bestens gesorgt, sorgen Sie für die Sicherheit Ihres Eigentums während Ihres Krankenhausaufenthalts ! Denken Sie daran:

Bringen Sie keine größeren Geldbeträge, Schmuck oder andere Wertsachen mit ins Krankenhaus! Schließen Sie den von Ihnen unbedingt benötigten Geldbetrag und Ihre Wertsachen immer weg. Nutzen Sie die vorhandenen Einrichtungen des Krankenhauses! Lassen Sie Ihre persönlichen Dinge nie unbeaufsichtigt im Krankenzimmer zurück!

Weitere Informatiionen

 

Wirksamer Schutz vor Straftaten ist nicht allein Sache der Polizei, sondern geht uns alle an. Die Polizei wird deshalb wie bereits in Memmingen und Regensburg sowie in der Kampagne SiSenior in Fürth erfolgreich erprobt, künftig auch in anderen bayerischen Städten eng mit Senioren zusammenarbeiten. Sie baut dabei auf die Unterstützungsbereitschaft von Seniorinnen und Senioren, die - von der Polizei geschult - Gleichaltrige im Rahmen von Vorträgen und Gesprächen über Themen der persönlichen Sicherheit informieren. Seniorinnen und Senioren, die sich für dieses abwechslungsreiche Betätigungsfeld interessieren, erhalten nähere Informationen bei der für ihren Wohnort zuständigen Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle.

Diese sind auf den Internet-Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes abrufbar. Der kriminalpolizeiliche Fachberater oder der Kontaktbereichsbeamte stehen Ihnen selbstverständlich auch für sonstige Fragen in punkto Sicherheit kostenlos zur Verfügung.

Bayernweite Übersicht der Beratungsstellen

 

Informationsmaterial

Tipps und Ratschläge, wie Sie sich gegen Trickbetrüger schützen können, finden Sie auch in der neu aufgelegten Broschüre „Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren – Der goldene Herbst“, die bei jeder Polizeidienststelle und den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen kostenlos erhältlich ist. Weitere Informationen zum Thema sind auch im Internet abrufbar.

Polizeiberatung der Polizei

 

Weiterführende Links