19.02.2021, PP Oberbayern Nord
Verkehrsbilanz 2019 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord - Rückgang der Verkehrstoten und Verletzten
Auch wenn bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle (+3,3%) ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, reduzierte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschäden und der verletzten Personen. Zudem war ein Rückgang bei den im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmern zu verzeichnen.
-in Klammern sind die Vergleichszahlen aus 2018 ersichtlich-
50.668 Verkehrsunfälle
(49.032) - Vorjahreswerte in Klammern - aufgenommen. Dieser Bereich umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg a. Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt.
Es ereigneten sich 6.317 (6.486) Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen 8.253 (8.474) Personen verletzt wurden.
Im Jahr 2019 verloren 70 Menschen auf den Straßen in den Landkreisen des Präsidialbereichs Oberbayern Nord ihr Leben, 5 Personen weniger als im Vorjahr.
Außerhalb geschlossener Ortschaften kamen bei 20.374 Verkehrsunfällen 53 Personen ums Leben.
Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 51 auf 69 an und bewegen sich damit weiterhin, verglichen mit den Alkoholunfällen, auf deutlich niedrigerem Niveau. Bei diesen Unfällen wurden 58 (32) Personen verletzt, drei Personen (0) wurden getötet.
Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Rahmen der Verkehrsüberwachung mit technischem Gerät 181.737 Verkehrsteilnehmer beanstandet. Davon lagen 82.737 im Anzeigenbereich und 99.000 wurden verwarnt.
Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 2.385 (2.450) Unfälle wurden durch die jungen Fahrer verursacht. 15 (11) Menschen fanden bei diesen Unfällen den Tod (21,4% aller Getöteten). 1.697 (1.819) Personen wurden dabei verletzt (20,6% aller Verletzten).
Die altersbedingte Risikobereitschaft und noch nicht hinreichend ausgereifte Fahrpraxis führen immer wieder zu Geschwindigkeits-, Vorfahrts- und Abbiegeunfällen, gerade bei nächtlichen Fahrten. Dies belegt auch die Tatsache, dass diese Zielgruppe zu 26,4 % an den Geschwindigkeitsunfällen und zu 20,2 % an den Alkoholunfällen beteiligt ist.
Alle getöteten Kradfahrer trugen hingegen den vorgeschriebenen Schutzhelm.
(-0,3%).
Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen waren erneut zu hohe Geschwindigkeit (24 %), fehlender Sicherheitsabstand (16 %), Fehler beim Überholen (12 %). Mit 456 (452) Verkehrsunfällen wurde gut die Hälfte durch die Motorradfahrer selbst verursacht. Motorradfahrende ab 45 Jahren waren in diesem Zusammenhang deutlich höher (ca. 38 %) als andere Altersgruppen an Motorradunfällen beteiligt.
Wo eine Verkehrsregelung durch Polizei oder Schulweghelfern stattfand, war überhaupt kein Unfall zu verzeichnen (2017/2018: ein Unfall). Letzteres zeigt einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von Schulwegdiensten ist.
Um Unfallfolgen zu minimieren, tragen die Fahrradfahrer auch selbst eine Verantwortung. Fahrradunfälle ohne Helm führen meistens zu gravierenden Kopfverletzungen – vor allem bei einem Zusammenstoß mit einem Kfz. So ist es besonders auffällig, dass 90 Prozent der getöteten Radfahrer keinen Helm trugen. Auch bei den schwerverletzten Radfahrern ist festzustellen, dass 241 (66,6%) der Radler keinen Helm trugen, bei den Leichtverletzten waren es 1.007 (66,8%).
Bisher liegen beim PP Oberbayern Nord noch wenig Erfahrungen im Unfallgeschehen vor: Im Jahr 2019 ereigneten sich seit ihrer offiziellen Einführung Mitte Juni bisher zehn Verkehrsunfälle mit Beteiligung sog. Elektrokleinstfahrzeuge. Dabei wurden sieben Führer von Elektrokleinstfahrzeu-gen verletzt. Getötete Personen gab es bei diesen Unfällen bisher nicht.
Fast alle, nämlich neun Verkehrsunfälle, wurden durch die Fahrer der Elektrokleinstfahrzeuge selbst verursacht. Hauptunfallursachen waren Alkohol/ Drogen, falsche Straßenbenutzung, Überholen und Sonstige Ursa-chen (z.B. Gleichgewichts- und Handhabungsprobleme).
Bei 1.709 (1.804) Unfällen, also bei 66,9 % aller Unfälle mit Schwerverkehrsbeteiligung, war der Schwerverkehr selbst der Unfallverursacher. 6 (8) Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet und 428 (486) wurden verletzt.
Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektionen betreuen im hiesigen Bereich die Autobahnen A 8, A 9, A 92, A 93, A 94, A 96 und die A 99.
(*) Diese Unfallstatistik umfasst auch Verkehrsunfälle im Übertragungsbereich der BAB im Bereich des Polizeipräsidiums München
45 (43) dieser Unfälle waren Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden eine (0) Person getötet und 51 (44) Personen verletzt, schwere Verletzungen erlitten 20 (10) Personen. 17 (12) dieser Unfälle waren schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden und bei 99,4 % (11.150) aller Wildunfälle handelte es sich um Verkehrsunfälle im Kurzaufnahmeverfahren.
Wildunfälle ereignen sich im gesamten Jahresverlauf, wobei der späte Frühling bzw. Frühsommer und der Herbst im natürlichen Jahreskreislauf einen Schwerpunkt bilden. Zudem verteilen sich Wildunfälle gleichmäßig auf alle Wochentage, wobei am Wochenende etwa 12 Prozent weniger Unfälle aufgenommen werden. Vom Tagesverlauf gesehen konzentriert sich das Unfallgeschehen auf die Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr und die Zeit von 21 Uhr bis Mitternacht.
In allen Landkreisen und der Stadt Ingolstadt gab es im vergangenen Jahr steigende Wildunfallzahlen. Die größten prozentualen Steigerungen verzeichnen der Landkreis Fürstenfeldbruck mit 15,9 %, der Landkreis Eichstätt mit 15,2% und der Landkreis Starnberg mit 13,4%.
Etwa 76,3 % der Wildunfälle werden durch Rehwild verursacht, den prozentual größten Anstieg gab es mit knapp 75 % bei den Wildunfällen mit Schwarzwild.
Die Unfallursache „Ablenkung“, die seit der Massenverbreitung von Smartphones und umfangreicher Entertainment-Technik in den Fahrzeugen auf breiter Ebene auch im Rahmen polizeilicher Verkehrs-überwachung bekämpft wird, ist zudem maßgeblich.
Verkehrsbilanz gesamt
- PP OBN Verkehrsbilanz 2019.pdf (.pdf / 10 MB)
Landkreise gesondert
- Lkr. Dachau 2019 (.pdf )
- Lkr. Starnberg 2019 (.pdf )
- Lkr. Fürstenfeldbruck 2019 (.pdf )
- Lkr. Landsberg am Lech 2019 (.pdf )
- Lkr. Erding 2019 (.pdf )
- Lkr. Freising 2019 (.pdf )
- Lkr. Ebersberg 2019 (.pdf )
- Lkr. Eichstätt 2019 (.pdf )
- Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm 2019 (.pdf )
- Lkr. Neuburg-Schrobenhausen 2019 (.pdf )
- Stadt Ingolstadt 2019 (.pdf )