21.02.2019, PP Oberbayern Nord
Verkehrsbilanz 2018 für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Die Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2018 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord zeigt eine leicht steigende Tendenz (+ 1,4 %) bei den Gesamtunfallzahlen.
-in Klammern sind die Vergleichszahlen aus 2017 ersichtlich-
Der Dienstbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord umfasst die zehn Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg a. Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt.
Bei 6.486 (6.617) Verkehrsunfällen entstand Personenschaden, wobei 8.474 (8.723) Personen verletzt wurden. Leider verloren auch 75 Menschen ihr Leben, 15 Personen mehr als im Vorjahr.
Die Unfälle unter Drogeneinfluss stiegen von 36 auf 51 an und bewegen sich damit weiterhin, verglichen mit den Alkoholunfällen, auf deutlich niedrigerem Niveau. Bei diesen Unfällen wurden 32 (27) Personen verletzt, keine Person (2) wurde getötet.
Insgesamt wurden im Jahr 2018 im Rahmen der Verkehrsüberwachung mit technischem Gerät 198.920 Verkehrsteilnehmer beanstandet. Davon lagen 99.546 im Anzeigenbereich und 99.374 wurden verwarnt.
Diese Risikogruppe war demnach an 4.266 Verkehrsunfällen (4.310) beteiligt. Dies stellt einen Anteil von 8,7 % an der Summe aller Unfälle dar. Dabei wurden 2.450 (2.473) Unfälle durch die jungen Fahrer verursacht.
11 (16) Menschen fanden bei den durch diese Altersgruppe verursachten Unfällen den Tod (14,7 % aller Getöteten). 7 (7) Getötete waren selbst junge Verkehrsteilnehmer. 1.819 (1.900) Personen wurden bei diesen Unfällen verletzt (21,5 % aller Verletzten).
Die altersbedingte Risikobereitschaft und noch nicht hinreichend ausgereifte Fahrpraxis führen immer wieder zu Geschwindigkeits-, Vorfahrts- und Abbiegeunfällen, gerade bei nächtlichen Fahrten. Dies belegt auch die Tatsache, dass diese Zielgruppe zu 24,8 % an den Geschwindigkeitsunfällen und zu 22,2 % an den Alkoholunfällen beteiligt ist.
2.689 (2.607) Unfälle wurden von Senioren verursacht. Bei diesen Unfällen verloren 17 (14) Menschen ihr Leben und 1.353 (1.262) Personen wurden verletzt.
Damit musste seit Start des Verkehrssicherheitsprogramms ein Höchststand bei den tödlich verletzten Bikern festgestellt werden, während noch unmittelbar im Jahr zuvor mit 7 Personen die wenigsten Todesopfer registriert wurden.
Die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen waren erneut zu hohe Geschwindigkeit (22 %), fehlender Sicherheitsabstand (12 %), Fehler beim Überholen (14 %). In 150 Fällen waren die Motorradfahrer selbst die Verursacher. Die Fahrer/-innen ab 45 Jahren waren in diesem Zusammenhang deutlich höher (ca. 38 %) als andere Altersgruppen an Motorradunfällen beteiligt.
Wo eine Verkehrsregelung durch Polizei oder Schulweghelfern stattfand, war nur ein Unfall zu verzeichnen (2016/2017: kein Unfall). Letzteres zeigt einmal mehr, wie wichtig der Einsatz von Schulwegdiensten ist.
Um Unfallfolgen zu minimieren, tragen die Fahrradfahrer auch selbst eine Verantwortung. Fahrradunfälle ohne Helm führen meistens zu gravierenden Kopfverletzungen – vor allem bei einem Zusammenstoß mit einem Kfz. So ist es besonders auffällig, dass ausnahmslos alle getöteten Radfahrer keinen Helm trugen. Auch bei den schwerverletzten Radfahrern ist festzustellen, dass 204 (59,8%) der Radler keinen Helm trugen, bei den Leichtverletzten waren es 1.013 (66,9%).
Bei 1.804 (1.741) Unfällen, also bei 68,5 % aller Unfälle mit Schwerverkehrsbeteiligung, war der Schwerverkehr selbst der Unfallverursacher. 8 (6) Menschen wurden bei diesen Unfällen getötet und 486 (553) wurden verletzt.
Beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord gingen 2.107 (Vorjahr: 2.230) Anmeldungen von Firmen im Rahmen der 48-stündigen Voranmeldeverpflichtung ein. Jedoch konnte die Einsatzbelastung im Zusammenhang mit der Transportbegleitung ein gutes Stück minimiert werden, da bei 350 Transportanmeldungen das Verwaltungshelfermodell angewendet werden konnte.
In Bayern werden bisher die Modelle „Verwaltungshelfer der Straßenverkehrsbehörde (VwHS)“ und „Verwaltungshelfer der Polizei (VwHP)“ praktiziert. Aufgrund dessen werden polizeiliche Transportbegleitungen im Zuge der Bundesstraßen (z.B. B 300 und B 471) entweder gänzlich hinfällig oder der polizeiliche Kräfteansatz kann aufgrund der Unterstützung von privaten Begleitfahrzeugen der Stufe 4 minimiert werden. Eine weitere Entlastung erfahren die Dienststellen durch die Anhebung der polizeilichen Einsatzgrenzen bei der Begleitung von Großraum- und Schwertransporten auf der Autobahn. Der bisher durchgeführte Pilotversuch auf der Autobahn A 9 wurde im Januar 2019 um eine zusätzliche Pilotstrecke erweitert. Demnach wurde die Einsatzgrenze auf der Autobahn A 8 zwischen AD München/Eschenried und der Landesgrenze Bayern/Baden-Württemberg für beide Richtungen auf 6,50 m, bezogen auf die Breite des Schwertransportes, angehoben.
Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektionen/Autobahnpolizeistation betreuen im hiesigen Bereich die Autobahnen A 8, A 9, A 92, A 93, A 94, A 96 und die A 99.
(*) Diese Unfallstatistik umfasst auch Verkehrsunfälle im Übertragungsbereich der BAB im Bereich des Polizeipräsidiums München
Die Geschwindigkeitsüberwachung mit Schwerpunkt auf der Landstraße wurde aufgrund ihrer hohen Bedeutung in die Zielvereinbarung des PP Oberbayern Nord für das Jahr 2019 aufgenommen.
43 (55) dieser Unfälle waren Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden keine (0) Person getötet und 44 (60) Personen verletzt, schwere Verletzungen erlitten 10 (14) Personen. 12 (12) dieser Unfälle waren schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden und bei 99,5 % (10.105) aller Wildunfälle handelte es sich um Kleinunfälle.
Wildunfälle ereignen sich im gesamten Jahresverlauf, wobei der späte Frühling bzw. Frühsommer und der Herbst im natürlichen Jahreskreislauf einen Schwerpunkt bilden.
Zudem verteilen sich Wildunfälle gleichmäßig auf alle Wochentage, wobei am Wochenende mangels Berufsverkehr etwa 16 Prozent weniger Unfälle aufgenommen werden. Vom Tagesverlauf gesehen konzentriert sich das Unfallgeschehen auf die Morgenstunden von 5 bis 7 Uhr und die Zeit von 21 Uhr bis Mitternacht.
Die größte prozentuale Steigerungen verzeichnen der Landkreis Landsberg mit 6,7 % und der Landkreis Erding mit 4,6%, den größten Rückgang die Landkreise Starnberg und Pfaffenhofen mit je 6,4%.
Etwa 77,9 % der Wildunfälle werden durch Rehwild verursacht, den prozentual größten Rückgang gab es mit 28,6 % bei den Wildunfällen mit Schwarzwild.
Die häufigsten Ausgangspunkte für Falschfahrten sind mit 60% die Autobahnanschlussstellen, es folgen Autobahndreiecke und Autobahnkreuze mit 17% und freie Streckenbereiche mit 15%.
(*) Diese Unfallstatistik umfasst auch Verkehrsunfälle im Übertragungsbereich der BAB im Bereich des Polizeipräsidiums München
Verkehrsbilanz gesamt
- Verkehrsbilanz 2018.pdf (.pdf / 4,3 MB)
Landkreise gesondert
- Lkr. Dachau 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Starnberg 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Fürstenfeldbruck 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Landsberg am Lech 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Erding 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Freising 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Ebersberg 2018.pdf (.pdf )
- Lkr. Eichstätt.pdf (.pdf )
- Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm.pdf (.pdf )
- Lkr. Neuburg-Schrobenhausen.pdf (.pdf )
- Stadt Ingolstadt 2018.pdf (.pdf )