01.01.2021, PP München
Pressebericht vom 01.01.2021
Inhalt:
1. Bilanz der Silvesternacht
2. Handel mit Betäubungsmitteln, Festnahme eines Tatverdächtigen – Altperlach
3. Waffendelikt – Am Hart
4. Verkehrsunfall mit Polizeifahrzeug; eine Person verletzt – Maxvorstadt
5. Größerer Polizeieinsatz aufgrund Körperverletzung – Ramersdorf
Im Zeitraum vom 31.12.2020, 19:00 Uhr, bis 01.01.2021, 07:00 Uhr, fuhren die Einsatzkräfte der Polizei zu über 600 Einsätzen. Es handelte sich dabei unter anderem um Ruhestörungen (130), Einsätze im Zusammenhang mit pyrotechnischen Gegenständen (43), Körperverletzungen (12), Sachbeschädigungen (3) und Verkehrsunfällen (8). In 225 Fällen wurden Verstöße gegen die Infektionsschutzregelungen angezeigt. Dabei betraf es in 160 Fällen die Ausgangssperre und in 60 Fällen die Kontaktbeschränkung.
Bis auf einzelne Personen hielt sich die Bevölkerung weitestgehend an die geltende Ausgangssperre. Zum Jahreswechsel war über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten das Abbrennen von Pyrotechnik wahrnehmbar. Dieses erfolgte aber fast ausschließlich von Balkonen bzw. Privatgrundstücken.
Bekannte Hotspots für Silvester, wie z. B. der Karlsplatz/Stachus, Marienplatz, Odeonsplatz, der Bereich um den Friedensengel, die Isarbrücken/-auen, der Olympiapark oder der Pasinger Bahnhof waren weitestgehend menschenleer.
Das Verbot zum Abbrennen von Pyrotechnik mit ausschließlicher Knallwirkung innerhalb des Mittleren Rings (Umweltzone) gilt noch bis 24:00 Uhr.
Am Dienstag, 29.12.2020, gegen 20:00 Uhr, wurde der 57-Jährige von Beamten des Kriminalfachdezernats 8 (Rauschgiftkriminalität) dabei beobachtet, wie er zu Fuß an einen Pkw herantrat und mit einer Person in dem Fahrzeug Gegenstände (darunter auch Bargeld) austauschte. Der Pkw wurde danach angehalten und kontrolliert. Bei einem Insassen konnten geringe Mengen Kokain aufgefunden werden. Die betroffene Person wurde wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt und nach der polizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.
Daraufhin wurden bereits bestehende richterliche Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnung und den Pkw des 57-Jährigen vollzogen.
In der Wohnung des Tatverdächtigen konnte eine nicht geringe Menge Kokain (nach den ersten Erkenntnissen über 50 Gramm) sowie eine größere Menge Bargeld festgestellt werden. Das Geld sowie die Betäubungsmittel wurden beschlagnahmt. Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des illegalen Handels mit einer nicht geringen Menge Kokain eingeleitet.
Der Tatverdächtige wurde im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Hier wurde er dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ.
Die Münchner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Sofort wurden mehrere Streifen der Münchner Polizei zur Einsatzörtlichkeit geschickt. Die Beamten konnten die Wohnung lokalisieren und bekamen auch mit, wie erneut von dem Balkon geschossen wurde.
Nach diesen Schussabgaben wollte die Person die Wohnung verlassen und konnte dabei von den Beamten festgenommen werden.
Die Schusswaffe, eine Pistole, und weitere Munition konnten aufgefunden und sichergestellt werden. Der Schütze (ein 39-jähriger Münchner) wurde wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt und nach der polizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.
Kurz vor Eintreffen an der Einsatzörtlichkeit in der Marlene-Dietrich-Straße lief auf Höhe der Hausnummer 12 ein 33-Jähriger aus München für die Streifenkräfte unvermittelt zwischen den dort ordnungsgemäß abgestellten Fahrzeugen auf die Straße. Dadurch kam es zur Kollision zwischen dem Streifenwagen und dem 33-Jährigen, der sich durch den Zusammenstoß verletzte.
Dieser wurde im Anschluss durch den hinzugezogenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Am Polizeifahrzeug entstand nur ein leichter Schaden. Beide Beamte blieben weiterhin dienstfähig.
Gegen den 33-Jährigen wird zudem eine Ordnungswidrigkeit nach dem Infektionsschutzgesetz geprüft, da die Unfallzeit im Zeitraum der Ausgangssperre lag.
Die weiteren Ermittlungen zu diesem Fall führt die Verkehrspolizei München.
Nach dem ersten Eintreffen wurden zwei verletzte Personen im Gebäudetrakt gemeldet. Bei den beiden Verletzten handelt es sich um einen 35-Jährigen und einen 25-Jährigen (beide aus Nigeria). Beide mussten aufgrund ihrer Verletzungen durch hinzugerufene Rettungsdienste in Krankenhäuser gebracht werden.
Der Grund für die Verletzung, bzw. der Ausgangspunkt einer möglichen Auseinandersetzung, sind bisher unklar und Teil der Ermittlungen, die durch die Kriminalpolizei München geführt werden.