06.05.2020, PP München
Pressebericht vom 06.05.2020
Inhalt:
653. Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie
654. Sachbeschädigung durch Graffiti – Obergiesing
655. Staatsschutzrelevantes Delikt – Ludwigsvorstadt
656. Mann zeigt verfassungswidrige Tätowierung in der Öffentlichkeit – Moosach
657. Kraftfahrzeugrennen – Laim
658. Betriebsunfall auf Baustelle; Passant erleidet Verbrühungen – Westend
659. Autofahrer verstirbt nach Verkehrsunfall im Krankenhaus – Waldtrudering
-siehe Pressebericht vom 03.05.2020, Ziffer 629
660. Pkw kollidiert mit Motorrad; eine Person schwer verletzt – Harlaching
661. Pkw stößt mit entgegenkommenden Pkw zusammen; zwei Personen verletzt – Mittersendling
Am Montag, 04.05.2020, gegen 14.45 Uhr, kontrollierten Beamte des Kommissariats 35 (Menschenhandel und Prostitution) ein Massagestudio in Haidhausen. Aufgrund der aktuellen Regelungslage in Bezug auf die Corona-Pandemie müssen Bordellbetriebe und andere Einrichtungen, in denen es nach Erkenntnissen der Polizei zum Teil auch zur verbotenen Ausübung von Prostitution kommen kann, geschlossen sein.
Die Beamten trafen dort auf einen 62-jährigen Münchner, der gerade das Studio verlassen hatte. Er gab an, dort eine Massage erhalten zu haben. In den Betriebsräumlichkeiten befanden sich zwei Frauen (45 und 48 Jahre alt, beide mit Wohnsitzen in München), die nach den ersten Ermittlungen dort die Massage durchgeführt hatten.
Alle drei wurden wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.
Durch die Schmierschriften entstand ein Sachschaden von mehreren Hundert Euro.
Die weiteren Ermittlungen werden durch das Kommissariat 43 des Polizeipräsidiums München geführt.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 43, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Während der Kontrolle verhielt sich der Münchner unkooperativ. Zudem beleidigte er die Beamten mehrfach mit unsittlichen Äußerungen. Im weiteren Verlauf gab er lauthals deutlich hörbar staatsschutzrelevante Parolen von sich, die in einem Kontext zur NS-Zeit standen.
Er wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen einer Beleidigung angezeigt.
Die weitere Sachbearbeitung erfolgt durch das Kommissariat 44 des Polizeipräsidiums München.
Den verständigten Polizeibeamten gegenüber verweigerte der 36-Jährige die Inaugenscheinnahme der Tätowierung. Gegen den 36-Jährigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet und eine erkennungsdienstliche Behandlung angeordnet.
Das Kommissariat 44 übernahm die weiteren Ermittlungen. Am Dienstag, 05.05.2020, in den Morgenstunden, wurde die erkennungsdienstliche Behandlung in Verbindung mit einer gerichtlich angeordneten Wohnungsdurchsuchung bei dem Tatverdächtigen vollzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass es sich um mehrere Tätowierungen handelte mit verbotenen Symbolen aus der NS-Zeit, welche nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden dürfen.
Die beiden befuhren die Landsberger Straße stadtauswärts mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit nebeneinander. Die Situation wirkte, als würden sie ein Kraftfahrzeugrennen gegeneinander bestreiten.
Der Beamte verständigte seine im Dienst befindlichen Kollegen, welche die Verfolgung aufnahmen und die beiden Fahrzeuge stoppen konnten. Während der Verfolgung konnten mehrere Verkehrsverstöße festgestellt werden (z.B. wurde eine rote Ampel überfahren). Zudem verlor die 22-Jährige kurzzeitig die Kontrolle über ihr Fahrzeug, als das Fahrzeugheck des BMW ausbrach und beinahe gegen geparkte Fahrzeuge prallte.
Beim Anhalten des Mercedes wurde festgestellt, dass die Bremsen des Fahrzeuges bereits glühten. Der 24-Jährige verhielt sich gegenüber der Polizeistreife derart aggressiv, so dass er kurzzeitig gefesselt werden musste.
Sie werden nun wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennen, mehreren Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung und einem Verstoß nach dem Infektionsschutzgesetz angezeigt.
Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Die Münchner Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.
Der 52-Jährige musste zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er nun an den Folgen seiner Unfallverletzungen verstarb.
Zur gleichen Zeit befuhr ein 79-jähriger Münchner mit seinem Harley Davidson Kraftrad die Autharistraße in nordwestlicher Fahrtrichtung. An der Kreuzung zur Bruggspergerstraße wollte er diese geradeaus überqueren.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand missachtete die 60-Jährige die Vorfahrt des 79-jährigen Kradfahrers, so dass es im Kreuzungsbereich zu einem Zusammenstoß kam, bei dem der 79-Jährige stürzte. Bei diesem Sturz verletzte er sich so, dass eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus notwendig war.
An beiden Fahrzeugen entstand jeweils ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro.
Während der Unfallaufnahme kam es zu keinen Verkehrsbeeinträchtigungen.
Als der Pkw einer Kontrolle unterzogen werden sollte, entzog sich der Fahrer des Seat dieser, indem er zwischenzeitlich mit bis zu 100 km/h die Brudermühlstraße und die Heckenstallerstraße in westlicher Fahrtrichtung befuhr.
Am Luise-Kiesselbach-Platz verlor der Fahrer aus bislang nicht bekannten Gründen die Kontrolle über seinen Seat Pkw und kollidierte mit einem auf der Gegenfahrbahn fahrenden Toyota Pkw einer 23-jährigen Münchnerin.
Diese wurde durch den Zusammenstoß verletzt und kam mit dem Rettungsdienst zur stationären Behandlung in Krankenhaus. Der Fahrer des Seat, ein 24-jähriger Rumäne wurde leicht verletzt und kam ebenfalls mit dem Rettungsdienst zu einer ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.
An beiden Fahrzeugen entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 12.000 Euro.
Erste vor Ort durchgeführte Ermittlungen ergaben, dass der Seat möglicherweise am 05.05.2020 in Hessen gestohlen wurde. Weitere Ermittlungen diesbezüglich wird das Kommissariat 54 übernehmen.
Zudem konnte vor Ort festgestellt werden, dass der 24-Jährige keine gültige Fahrerlaubnis besitzt. Da er ohne festen Wohnsitz in Deutschland ist, wurde er nach der ambulanten Behandlung festgenommen und wird im Verlauf des heutigen Tages einem Haftrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt.
Er wurde wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und einer fahrlässigen Körperverletzung angezeigt.
Bei der Verkehrsunfallaufnahme am Luise-Kiesselbach-Platz kam es zu keinen nennenswerten Verkehrsbeeinträchtigungen.