COBURG. Das Bayerische Staatsministerium des Inneren für Sport und Integration, die Stadt Coburg, die Polizei Coburg und das Polizeipräsidium Oberfranken planen, den Bahnhofsvorplatz in Coburg ab Ende des Jahres mit einer Videoüberwachung auszustatten. Ziel ist es, die Sicherheit in diesem Bereich nachhaltig zu verbessern.
Hintergrund:
Rund um den Bahnhof mehren sich Straftaten, Belästigungen und größere Polizeieinsätze. Viele Anwohner empfinden das Areal als einen Brennpunkt in der Innenstadt.
Kriminalitätsentwicklung:
Eine statistische Betrachtung der Entwicklung von 2022 bis 2024 bestätigt diesen Eindruck: Während im gesamten Stadtgebiet Coburg jährlich rund 2.830 Straftaten verzeichnet wurden, stieg der Anteil der Vorfälle im Bereich des Bahnhofsvorplatz von 2,56 % (2022) auf 5,88 % (2024). Unter anderen erhöhten sich die Fallzahlen in den folgenden Bereichen:
Raubdelikte: Anstieg von 2 (2022) auf 4 (2024)
Sexualdelikte: Anstieg von 3 (2022) auf 8 (2024)
Diebstahl: Anstieg von 9 (2022) auf 32 (2024)
Sachbeschädigung: 8 (2022) auf 21 (2024)
Rauschgiftdelikte: 21 (2022) auf 30 (2024)
Körperverletzung: Anstieg von 18 (2022) auf 36 (2024)
Videoüberwachung als geeignete Maßnahme:
Neben weiteren sicherheitspolitischen Maßnahmen, soll der Einsatz einer fest installierten Videoüberwachungsanlage potentielle Täter abschrecken und somit die Sicherheit fördern. Die Polizei erwartet sich nicht nur eine präventive Wirkung, sondern auch eine bessere Unterstützung bei der Aufklärung von Straftaten im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs.
Positive Erfahrungen mit Videoüberwachung zeigen sich bereits an anderen Standorten: So ziehen sowohl die Polizei Unterfranken nach einem Jahr Videoüberwachung in Würzburg am Bahnhofsplatz und Barbarossaplatz als auch die Polizei in der Oberpfalz mit Blick auf die Überwachung des Regensburger Bahnhofvorplatzes eine positive Bilanz.
Datenschutz:
Alle datenschutzrechtliche Vorgaben werden beachtet. Die Anlage wird entsprechend den Vorgaben des bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz errichtet und betrieben. So werden private Grundstücke nicht erfasst. Zudem gilt eine automatische Löschfrist von drei Wochen – sofern in diesem Zeitraum keine Straftaten festgestellt oder Ermittlungen eingeleitet werden.
Ausblick:
Bereits Anfang Oktober dürften die ersten Arbeiten für die Aufstellung eines Mast für das neue Kamerasystem auf dem Bahnhofsvorplatz starten Bis zum Jahresende sollen die Kameras dann hochauflösende Videoaufnahmen in das Dienstgebäude der Polizei Coburg übertragen.