STRASSKIRCHEN, LKR. STRAUBING-BOGEN. Am Donnerstag, 03.07.2025, attackierte ein 20-jähriger Syrer im ICE 91 von Hamburg-Altona nach Wien mehrere Fahrgäste.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Straubing und der Staatsanwaltschaft Regensburg hat der 20-Jährige vier Mitreisende z. T. schwer verletzt. Bei den Verletzten handelt es sich um drei Mitglieder einer syrischen Familie im Alter von 15, 24 und 51 Jahren und einen 38-jährigen Deutschen. Alle vier Personen befinden nach wie vor in verschiedenen Krankenhäusern wobei gegenwärtig bei keinem der Verletzten Lebensgefahr besteht.
Der schwer verletzte Tatverdächtige, der von Mitreisenden überwältig werden konnte, befindet sich ebenfalls noch in einem Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat zwischenzeitlich beim Amtsgericht Regensburg Haftbefehl u. a. wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes beantragt.
Die Kripo Straubing arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung der Tat; am Tatort wurden umfangreiche Spuren gesichert. Aktuell laufen weitere kriminalpolizeilichen Maßnahmen in dem betreffenden Wagenabteil, das derzeit sichergestellt ist. Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes sind hierzu vor Ort eingebunden.
Wie die Ermittlungen zwischenzeitlich ergeben haben, handelt es sich bei dem Syrer um einen in Wien gemeldeten und in Österreich anerkannten Asylbewerber der sich berechtigt im Bundesgebiet aufgehalten hat. Soweit bislang bekannt, soll der Mann in Österreich wegen verschiedener Gewaltdelikte polizeilich in Erscheinung getreten sein. In Deutschland hingegen liegen keine polizeilichen Erkenntnisse vor.
Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass der Mann bei Tatausführung unter Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden haben soll. Ein toxikologisches Gutachten ist noch ausstehend.
Hinsichtlich des Motivs wird in alle Richtungen ermittelt. Laut eines Zeugen soll der Mann bei der Tatausführung unter anderem die Worte „Allahu Akbar“ gerufen haben. Konkrete Hinweise auf eine islamistisch motovierte Tat gibt es bislang allerdings nicht.
Hinsichtlich des Fortgangs der Ermittlungen werden u. a. seitens der Staatsanwaltschaft Regensburg entsprechende internationale Rechtshilfeersuchen beantragt.
Veröffentlicht: 04.07.2025, 15.20 Uhr