25.06.2025, Polizeipräsidium Schwaben Süd/West

Sicherheitsgespräch 2025 | Landkreis Ostallgäu und Polizei

 

Gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und des Landratsamtes Ostallgäu

 

MARKTOBERDORF. Mit dem Ziel, die aktuelle Kriminalitäts- und Sicherheitslage zu beleuchten, hat das jährliche Sicherheitsgespräch zwischen dem Landratsamt Ostallgäu und dem Polizeipräsidium Schwaben Süd/West stattgefunden.

An dem Gespräch im Landratsamt in Marktoberdorf nahmen neben den beiden Behördenleiterinnen Landrätin Maria Rita Zinnecker und Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner auch die Leiter der Polizeiinspektionen aus Buchloe, Füssen, Kaufbeuren, Marktoberdorf und der Grenzpolizeiinspektion Pfronten, sowie der Kriminalpolizei aus Kempten und Kaufbeuren teil. Seitens des Landratsamtes Ostallgäu waren die zuständigen Abteilungs- und Sachgebietsleitungen der Kommunalverwaltung am Erfahrungsaustausch beteiligt.

„Im Ostallgäu leben wir in einer der sichersten Regionen Bayerns – das zeigen die Kriminalstatistiken immer wieder deutlich“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Damit das so bleibt, braucht es eine enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden. Das jährliche Gespräch zwischen Landratsamt und Polizei ist dabei ein wichtiger Baustein: Es schafft Raum für Austausch, stärkt die Vernetzung und hilft, Herausforderungen gemeinsam im Blick zu behalten – im Sinne der Sicherheit für die Menschen in unserem Landkreis.“

Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner stellte anhand der Polizeilichen Kriminalstatistik die Sicherheitslage für den Landkreis Ostallgäu vor. Im direkten Vorjahresvergleich ist die Anzahl der registrierten (bereinigten) Straftaten von 3.700 um 3,8 % auf 3.557 leicht rückläufig. Insbesondere im Bereich der Sexualdelikte, der Betäubungsmittelkriminalität sowie des Wohnungseinbruchdiebstahls ist ein Rückgang der Fallzahlen erkennbar.

Von besonderer Bedeutung ist die tendenzielle Entwicklung der Gesamtfallzahlen im Phänomenbereich des Callcenter-Betrugs. Seit 2022 ist für den Bereich des Landkreises Ostallgäu eine kontinuierliche Senkung der (erfolgreichen) Betrugsstraftaten mit Schadensfolge von 45 im Jahr 2022 (2023: 24) auf sechs Fälle im Jahr 2024 feststellbar. Das entspricht einem Rückgang von 86 %.

„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die Fallzahlen der aus Tätersicht erfolgreichen Callcenter-Betrüge grundsätzlich nach unten korrigiert haben. Die sinkenden Fallzahlen sind Zeichen dafür, dass die Maßnahmen zur Aufklärung, Prävention und Strafverfolgung ihre Wirkung entfalten. Wir bleiben weiterhin engagiert, um diesen positiven Trend fortzusetzen. Oberstes Ziel ist es, durch das Erkennen und Verhindern von Betrugsversuchen unsere Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu schützen.“ So Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner.

Durch den Rückgang der Fallzahlen sank auch die (bereinigte) Häufigkeitszahl um 4,4 % von 2.545 im Jahr 2023 auf 2.431 im Jahr 2024. In der Kriminologie wird die Häufigkeitszahl als vergleichbares Gradmaß für die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner verwendet. Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sinkt demnach. Bayern als sicherstes Bundesland im Bundesgebiet, weist im statistischen Vergleich eine Häufigkeitszahl von 4.218 auf. Hinsichtlich der Aussagekraft der Häufigkeitszahl ist festzustellen, dass nur das sog. „Hellfeld“ der Straftaten als Berechnungsgrundlage dient, also alle Delikte, von denen die Polizei tatsächlich Kenntnis erlangt.

Die Aufklärungsquote für den Landkreis Ostallgäu korrigierte sich im Jahr 2024 um 1,9 % auf 73,5 % leicht nach unten. Dieser Wert liegt allerdings über der hohen Aufklärungsquote des Präsidialbereichs Schwaben Süd/West mit 69,9 % und der gesamtbayerischen Aufklärungsquote von 64,9 %. Für die Praxis bedeutet dies, dass annähernd zwei von drei Straftaten aufgeklärt werden.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte die Polizei die Verkehrsunfallstatistik im Landkreis Ostallgäu für das Jahr 2024 vor. Die Verkehrsunfallzahlen stiegen im direkten Jahresvergleich marginal um 17 Fälle auf insgesamt 3.973 Verkehrsunfälle an. Positiv hingegen ist die Entwicklung bei den Opfern von Verkehrsunfällen. Während im Vorjahr 785 Personen verletzt wurden, waren es im Jahr 2024 noch 758 Geschädigte. Im Jahr 2023 waren zwölf Verkehrsunfalltote zu beklagen, im Jahr 2024 waren es zehn Menschen.

Hauptunfallursachen waren neben der Missachtung des Sicherheitsabstandes, die nicht angepasste Geschwindigkeit sowie der Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot. Auffällig waren die teils deutlichen Steigerungsraten von 46 % beim Fehlverhalten während des Überholvorganges und 18,7 % beim Abbiegen.

 

Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu),
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