21.02.2024, Polizeipräsidium Niederbayern

NIEDERBAYERN. Das Polizeipräsidium Niederbayern stellt die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 vor. Insgesamt ist im Vergleich zum Jahr 2022 ein Anstieg der Unfallzahlen feststellbar. Nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit ist weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit Schwerverletzten und Getöteten.

Mit 41.747 Verkehrsunfällen ereigneten sich in Niederbayern im Jahr 2023 etwas mehr Unfälle als im Vergleichsjahr 2022 (40.776 Unfälle).

Im letzten Jahr wurden auf Niederbayerns Straßen 67 Personen bei Verkehrsunfällen getötet, eine weniger als im Vorjahr.

Insgesamt wurden 6.192 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt; 1.050 Verkehrsteilnehmer schwer. Damit ist bei den schwer verletzten Personen ein spürbarer Anstieg zum Jahr 2022 zu konstatieren, in dem 939 Personen schwer verletzt wurden.

 

 

Zahl der Geschwindigkeitsunfälle leicht ansteigend  

Im Jahr 2023 ereigneten sich in Niederbayern 1.392 Verkehrsunfälle, bei denen die Unfallursache in überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit zu finden war. Vergleicht man die Unfallzahlen mit dem Jahr 2022 ist bei den Geschwindigkeitsunfällen ein leichter Anstieg festzustellen (2022: 1.382 Geschwindigkeitsunfälle). Auch die Zahl derer, die bei Geschwindigkeitsunfällen verletzt wurden, erhöhte sich von 852 auf 904. Hingegen sank die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer deutlich von 22 Unfalltoten auf 14.  

Zahl der Radfahrunfälle, also Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Rad- und Pedelec-Fahrern, ansteigend – die niederbayerische Polizei appelliert: „Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit während der Fahrt einen Fahrradhelm!“     

Das Polizeipräsidium Niederbayern registrierte im letzten Jahr mit 1.403 Radfahrfahrunfällen, deutlich mehr Unfälle im als im Jahr 2022 (939 Radfahrunfälle). Dabei wurden acht Radfahrende getötet, ein Anstieg um 60% zum Jahr 2022, in dem fünf Personen ihr Leben verloren.  

Sind Radfahrende an Verkehrsunfällen beteiligt, verletzen sich diese vulnerablen Verkehrsteilnehmer häufig. Insgesamt wurden 1.327 Radfahrer verletzt und damit etwas mehr als 2022 (1.279 Verletzte).  

Der Fahrradhelm kann vor den möglicherweise gravierenden Folgen eines Sturzes oder Zusammenstoßes mit einem Hindernis schützen.

Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von älteren Verkehrsteilnehmern ansteigend

Verkehrsteilnehmer, die 65 Jahre oder älter sind, werden in der Unfallstatistik als Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr erfasst. Im Jahr 2023 ereigneten sich 2.922 Verkehrsunfälle, an denen Verkehrsteilnehmer über 64 Jahren beteiligt waren; ein spürbarer Anstieg zum Jahr 2022 (2.705 Unfälle). Bei annähernd zwei Drittel der Unfälle mit Beteiligung von Seniorinnen und Senioren waren diese die Hauptunfallverursacher.  

Die niederbayerischen Polizeidienststellen verzeichneten bei den verletzten Seniorinnen und Senioren einen geringfügigen Rückgang von 816 Verletzten (2022) auf 809 (2023).

Bei den getöteten Verkehrsteilnehmer über 64 Jahren ist hingegen ein Anstieg von 19 Personen (2022) auf 20 (2023) festzustellen. Damit war im Jahr 2023 fast jeder dritte getötete Verkehrsteilnehmer in Niederbayern 65 Jahre oder älter. Außerdem gehörten von acht getöteten Radfahrenden sechs Personen dieser Altersgruppe an.  

Mit zielgruppenorientierter Präventionsarbeit und konsequenter Verkehrsüberwachung die Unfallzahlen senken – Gefahrensituationen im Pedelec-Simulator testen

Ziel des Polizeipräsidiums Niederbayern ist es, die Unfallzahlen und vor allem die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und schwerverletzten Personen so weit wie möglich zu senken.

Ein Fokus wird im Jahr 2024 wieder in der Überwachung der Geschwindigkeit liegen, der Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Getöteten. Darüber hinaus ist die Unfallursache Ablenkung im Straßenverkehr, beispielsweise durch die Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt, von zentraler Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund werden, wie bereits in den letzten beiden Jahren, auch 2024 ausgewählte Bundesstraßen über einen längeren Zeitraum intensiv überwacht.  

Flankierend zur regelmäßigen Geschwindigkeitsüberwachung der Verkehrspolizeiinspektionen, werden die Polizeidienststellen die Beachtung der Geschwindigkeit weiterhin mit dem Handlasermessgerät im Auge behalten und gegen Fahrzeugführer, die während der Fahrt ein Mobiltelefon nutzen oder anderweitig abgelenkt sind, konsequent Bußgeldverfahren einleiten.

Darüber hinaus wird die niederbayerische Polizei im Jahr 2024 wieder zielgruppenorientierte Präventionsveranstaltungen anbieten. Ein Augenmerkt liegt hierbei bei den Radfahrern. Insbesondere Pedelec-Fahrern wird bei verschiedenen Veranstaltungen die Gelegenheit gegeben, die Fahreigenschaften des Pedelecs im Rahmen eines Fahrradparcours zu testen bzw. konkrete Gefahrensituationen auf einem Pedelec-Simulator zu bewältigen.


Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Tel. 09421/868-1014

Veröffentlicht: 21.02.2024, 13.50 Uhr