08.12.2022, Polizeipräsidium Oberbayern Nord

FLUGHAFEN MÜNCHEN  - Am heutigen Donnerstag sind im Bereich der nördlichen Start- und Landebahn mehrere Personen in den Sicherheitsbereich des Flughafens München eingedrungen. Diese klebten sich auf einem Rollweg fest. Der Flugverkehr wurde für knapp 45 Minuten von der nördlichen Start- und Landebahn auf die südliche Bahn umgeleitet. Eine spürbare Beeinträchtigung des Flugverkehrs fand nicht statt. Mehrere Personen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Zunächst stellten Polizeibeamte von Bundes- und Landespolizei gegen 08:50 Uhr drei Personen fest, die den Sicherheitszaun im Bereich der südlichen Start- und Landebahn überwinden wollten. Dieser Eindringversuch in den Luftsicherheitsbereich wurde unverzüglich mit Unterstützung von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei vereitelt und die Personen von der Polizei gesichert. Um 09:00 Uhr wurden vier weitere Personen festgestellt, die den Zaun im Bereich der Nordbahn aufgeschnitten und sich auf einem nahegelegenen Rollweg festgeklebt hatten. Die von den vier Personen angedachte gemeinsame Meinungskundgabe wurde von der Polizei schnellstmöglich aufgelöst. Drei festgeklebte Personen wurden fachmännisch gelöst und ebenfalls in Gewahrsam genommen. Der Flugverkehr auf der Nordbahn konnte daher bereits gegen 10:00 Uhr wieder freigegeben werden. Eine Person musste gemeinsam mit der Flughafenfeuerwehr mechanisch von der selbst beigebrachten Klebefläche befreit werden. Dies dauerte bis 11:09 Uhr an, hatte jedoch keine Auswirkungen auf den wieder laufenden Flugbetrieb mehr.

Bundes- und Landespolizei, Organisationen am Flughafen München sowie der Flughafenbetreiber haben eng zusammengearbeitet. Dies ermöglichte eine zügige Auflösung der Blockade und eine schnellstmögliche Wiederherstellung des Flugbetriebs auf der betroffenen Nordbahn. Im Ergebnis war der Flugbetrieb für deutlich weniger als eine Stunde eingeschränkt.

Die polizeilichen Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeiinspektion Erding in enger Abstimmung mit der Polizeiinspektion Flughafen München und der Staatsanwaltschaft Landshut geführt. Alle sieben festgestellten Personen befinden sich aktuell im polizeilichen Gewahrsam. In der Folge wird zu den Gewahrsamnahmen eine richterlichen Entscheidung herbeigeführt.

Wie zwischenzeitlich weiter bekannt wurde, trat an Bord einer aus den USA anfliegenden Maschine ein medizinischer Notfall auf. Ein 80-jähriger Passagier hatte über Schmerzen in der Brust geklagt. Die Maschine sollte um 09:18 Uhr auf der Nordbahn landen. Sie musste kurzfristig auf die Südbahn umgeleitet werden und konnte dort erst 20 Minuten später als geplant, um 09:38 Uhr, sicher landen. Der Notfallpatient wurde unverzüglich vom Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand ist der Polizei als stabil bekannt.

Die Polizei verurteilt das mutwillige Eindringen in den Sicherheitsbereich des Flughafens aufs Schärfste. Auch, wenn durch das enge Zusammenwirken aller Sicherheitskräfte und des Flughafenbetreibers weitreichende Störungen des Flugbetriebs verhindert werden konnten, zeigt der beschriebene Fall vor allem die möglichen Auswirkungen solcher Handlungen.