07.12.2022, Polizeipräsidium München

Inhalt:

1917.   Polizeieinsatz wegen alkoholisiertem 19-jährigen Pkw-Fahrer – Fürstenried

1918.   Brand in einer Wohnung; eine Person verstorben – Westend

1919.   Raubdelikt – Obergiesing

1920.   Organisierter Callcenterbetrug; sog. Schockanruf; Festnahme eines Abholers – Trudering

1921.   Pkw fährt gegen Hauswand; eine Person verletzt – Moosach

1922.   Erneute Blockadeaktion von Klimaaktivisten am Karlsplatz

1923.   Einsätze im Zusammenhang mit Klimaaktivisten

            -siehe Medieninformation vom 06.12.2022, Nr. 1916


1917. Polizeieinsatz wegen alkoholisiertem 19-jährigen Pkw-Fahrer – Fürstenried

Am Dienstag, 06.12.2022, gegen 13:00 Uhr, gab es eine Diskussion zwischen einem 19-Jährigen Deutschen und seinen Eltern. Der 19-Jährige verließ daraufhin sein Elternhaus und fuhr mit dem Pkw seines Vaters in Richtung München. Aufgrund des gefährdeten Verhaltens und der erheblichen Alkoholisierung des 19-Jährigen wurde die Polizei verständigt.

Mit Hilfe einer Handyortung konnte festgestellt werden, dass der 19-Jährige über die A 92 und die A 9 fuhr und sich ziellos im Stadtgebiet München aufhielt. Letztendlich konnte er lokalisiert werden und entzog sich einer polizeilichen Kontrolle, indem er mit stark erhöhter Geschwindigkeit davonfuhr.

Der 19-Jährige durchbrach in der Folge in der Peter-Müller-Straße mit der Front seines Fahrzeuges einen Absperrpfosten, so dass sowohl dieser als auch das Fahrzeug erheblich beschädigt wurden. Aufgrund eines geplatzten Reifens blieb der 19-Jährige schlussendlich stehen. Die hinzugerufenen Polizeibeamten öffneten im Anschluss gewaltsam das Fahrzeug, da sich die Türen des Fahrzeugs nicht öffnen ließen.

Aufgrund seiner Alkoholisierung wurde eine Blutentnahme durchgeführt und sein Führerschein wurde sichergestellt.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugenaufruf:
Personen, welche durch das Fahrverhalten gefährdet oder gar geschädigt wurden, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.

(Artikel aktualisiert am 08.12.2022)


1918.   Brand in einer Wohnung; eine Person verstorben – Westend 

Am Dienstag, 06.12.2022, gegen 11:00 Uhr, konnte aus einer Wohnung im Münchner Westend starker Rauch festgestellt werden. Die Feuerwehr verschaffte sich Zugang mittels Drehleiter über den Balkon und fand dort eine über 80-jährige weibliche Person auf.

Unter laufender Reanimation wurde die Seniorin vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht und verstarb dort noch am gleichen Tag.

Brandursächlich war brennender bzw. schwelender Müll auf dem Herd in der Küche, welche durch die Einsatzkräfte festgestellt wurde.

Das Kommissariat 13 (Branddelikte) übernahm die Ermittlungen vor Ort. Nach Spurenlage befindet sich die Brandausbruchsstelle im Bereich des Herdes. Die endgültige Todesursache der Seniorin ist noch nicht bekannt.


1919.   Raubdelikt – Obergiesing 

Am Dienstag, 06.12.2022, gegen 19:55 Uhr, begaben sich zwei bislang unbekannte Männer durch den Kundeneingang zur Kasse in einem Supermarkt. Sie griffen über das kleine Türchen im Kassenbereich nach einem dort abgestellten Karton mit Zigarettenstangen.

Ein Kassierer bemerkte das Vorgehen, sprach die beiden an und hielt den Karton fest. Anschließend kam es zu einer Rangelei, in welcher einer der beiden Täter dem Verkäufer mit der Faust ins Gesicht schlug. Die Täter nahmen den Karton mit ca. zehn Stangen Zigaretten an sich und flüchteten in unbekannte Richtung.

Das Kommissariat 21 (Raubdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Die Täter wurden wie folgt beschrieben:

Männlich, ca. 15 - 18 Jahre alt, ca. 180-185 cm, einer "eher dunkelhäutig", einer hellhäutig

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Perlacher Straße und Trauchbergstraße (Obergiesing) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


1920.   Organisierter Callcenterbetrug; sog. Schockanruf; Festnahme eines Abholers – Trudering 

Am Montag, 05.12.2022, gegen 12:00 Uhr, wurde ein 68-jähriger Münchner auf seinem Festnetztelefon durch eine unbekannte weibliche Person angerufen. Diese weibliche Person übergab mit weinerlicher Stimme an eine weitere unbekannte männliche Person die angab, dass es zu einem schweren Verkehrsunfall kam und in der Folge eine Haftstrafe nur durch Zahlung einer Kaution abgewendet werden könne.

Der 68-Jährige erkannte die Betrugsabsicht und ging im Schein darauf ein. Er signalisierte an der Übergabe von Bargeld und Schmuck mitzuwirken. Parallel dazu verständigte er den Polizeinotruf. Im weiteren Verlauf erfolgte die Übergabe, so dass der Abholer, ein 20-jähriger Pole durch Polizeibeamte festgenommen werden konnte.

Der 20-jährige Tatverdächtige wurde zur Klärung der Haftfrage dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt, welcher Haftbefehl erließ.

Die AG Phänomene hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:

Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.

Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:

•           Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.

•           Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

•           Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.

•           Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

•           Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen

•           Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.


1921.   Pkw fährt gegen Hauswand; eine Person verletzt – Moosach 

Am Mittwoch, 07.12.2022, gegen 01:50 Uhr, fuhr ein 18-Jähriger mit Wohnsitz in München auf der Pelkovenstraße mit einem Mercedes Pkw. Auf dem Beifahrersitz befand sich ein 19-Jähriger mit Wohnsitz in München.

Als der 18-Jährige in die Feldmochinger Straße einbiegen wollte, geriet er von der Fahrbahn ab und prallte im Anschluss gegen eine Hausmauer. Durch den Unfall wurde der Beifahrer leicht verletzt.

Am Pkw entstand ein Totalschaden. Nach erster Sichtung der Hauswand, wurde diese leicht beschädigt.

Durch die Unfallaufnahme entstand keine Verkehrsbehinderung.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.


1922.   Erneute Blockadeaktion von Klimaaktivisten am Karlsplatz 

Am Dienstag, 06.12.2022, gegen 19:30 Uhr, kam es zu einer erneuten nicht angemeldeten Versammlung von Klimaaktivisten am Karlsplatz (Stachus). Am Fußgängerüberweg zur Prielmayerstraße hatten sich in Fahrtrichtung Lenbachplatz drei Aktivisten mit jeweils einer Hand auf die Fahrbahn geklebt. In Fahrtrichtung Sendlinger Tor befanden sich sechs Aktivisten auf der Straße. Hiervon hatten sich vier Aktivisten ebenfalls mit der Hand am Fahrbahnbelag fest- und zwei Aktivisten ihre Hände aneinandergeklebt. Zwei weitere Aktivisten konnten durch Angehörige des Kommunalen Außendienstes der Landeshauptstadt München vor Ort am Festkleben gehindert werden.

Trotz zeitnah eingeleiteter Verkehrsmaßnahmen entstanden durch die Blockade im Feierabendverkehr zunächst deutliche Stauungen in beiden Fahrtrichtungen. Diese konnten im weiteren Verlauf des Einsatzes abgeleitet werden, wodurch sich die Verkehrssituation wieder etwas entspannte.

Den Teilnehmern wurde eine alternative Versammlungsörtlichkeit auf der nahen Grünfläche Prielmayerstraße/Karlsplatz zugewiesen. Da diese durch die Versammlungsteilnehmer abgelehnt wurde und auch sonst keine Kooperationsbereitschaft gezeigt wurde, kam es durch die Polizei zu einer Auflösung der Versammlung. In der Folge wurden alle Teilnehmer von der Fahrbahn abgelöst. Einer der Aktivisten hatte einen Spezialkleber zum Festkleben seiner Hand verwendet. Zum Ablösen von der Fahrbahn war aus diesem Grund die Hinzuziehung der Berufsfeuerwehr erforderlich. Auch mussten beide Fahrbahnen von Klebe- und Lösungsmittelrückständen gereinigt werden. Die Verkehrssperren konnten erst gegen 23:30 Uhr vollständig aufgehoben werden.

Alle elf Klimaaktivisten wurden im Anschluss zur Durchführung der erforderlichen polizeilichen Sachbearbeitung zu einer Polizeidienststelle gebracht. Gegen alle Aktivisten wurden in der Folge Ermittlungsverfahren wegen Nötigung eingeleitet. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurden fünf Aktivisten wieder entlassen. Bei den sechs anderen Aktivisten wurde eine richterliche Entscheidung über den polizeilichen Gewahrsam (bis 11.12.2022) beantragt.

Am Mittwoch, 07.12.2022 erging eine richterliche Entscheidung, aufgrund derer die sechs Personen wieder entlassen wurden.


1923.   Einsätze im Zusammenhang mit Klimaaktivisten 

  • siehe Medieninformation vom 06.12.2022, Nr. 1916

Wie bereits berichtet, kam es am Dienstag, 06.12.2022, am Vormittag, zu Aktionen von Klimaaktivisten im Bereich der Garmischer Straße. Hierbei wurden alle Personen im Anschluss zur polizeilichen Sachbearbeitung zu einer Polizeidienststelle gebracht. In der Folge wurde noch am gleichen Tag bei vier dieser Personen eine richterliche Entscheidung durch einen Ermittlungsrichter über den polizeilichen Gewahrsam ausgesprochen. In zwei Fällen wurde dabei die beantragte Dauer von fünf Tagen bis zum 11.12.2022 bestätigt. In den anderen beiden Fällen ging der Ermittlungsrichter über die beantragte Dauer von ebenfalls fünf Tagen hinaus, da hier eine beharrliche Wiederholung festgestellt wurde. Er ordnete daraufhin den Gewahrsam bis zum 05.01.2023 an.

Die Polizei ist kraft Gesetzes verpflichtet fortwährend die Voraussetzungen von Gewahrsamsmaßnahmen zu prüfen. Bestandteil dessen ist, beispielsweise eine kontinuierliche Bewertung und personenbezogene Gefährdungsanalysen hinsichtlich der einzelnen Betroffenen. Zudem werden als weiterer Aspekt aktuelle Erkenntnisse über durchgeführte Aktionen, Ankündigungen und Verlautbarungen der Gruppierung herangezogen. Dies wird auch in den Fällen der nunmehr bestätigten Gewahrsamnahmen erfolgen.