06.12.2022, Polizeipräsidium München

Inhalt:

1910.   Raubdelikt; fünf Tatverdächtige festgenommen – Westend

1911.   Verkehrsunfall zwischen Linienbus und Motorrad; eine Person schwer verletzt – Laim

1912.   Fahrzeugbrand in Tiefgarage – Isarvorstadt

1913.   Polizeieinsatz wegen Schüssen mit einer Schreckschusswaffe – Maxvorstadt

1914.   Pkw-Fahrer fuhr gegen mehrere Fahrzeuge und gegen eine Hauswand und verletzt sich leicht – Altstadt

1915.   Weitere Versammlungen im Bereich des Karlsplatzes

            -siehe Nachtrag zum Pressebericht vom 05.12.2022, Nr. 1909

 

Am Sonntag, 04.12.2022, gegen 06:30 Uhr, wurde ein 24-Jähriger, mit Wohnsitz in Starnberg, vor einer Diskothek im Bereich der Hackerbrücke von einer Gruppe männlicher Personen angesprochen. Im Außenbereich der Diskothek wurde der 24-Jährige dann unvermittelt angegriffen, wobei im weiteren Verlauf seine Jacke und seine mitgeführte Tasche entwendet wurde. Die Täter konnten daraufhin flüchten.

Der 24-Jährige verständigte den Polizeinotruf 110 und erläuterte, dass er seine Kopfhörer am Karlsplatz orten konnte. Am Karlsplatz konnten eingesetzte Streifen zwei 19-Jährige und einen 23-Jährigen (alle mit Wohnsitzen in München) einer Kontrolle unterziehen. Direkt neben den Tatverdächtigen wurde in einem Mülleimer die Geldbörse des 24-Jährigen aufgefunden.

Eine erneute Ortung der Kopfhörer ergab, dass sich diese mittlerweile in Berg am Laim befanden. Da sich nun ein konkreter Tatverdacht gegen einen 19-Jährigen und 21-Jährigen (beide mit Wohnsitzen in München) ergab, wurde ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für die betroffene Wohnung erwirkt.

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung konnten die beiden Tatverdächtigen angetroffen werden und zudem Teile der Tatbeute (Kopfhörer und anderes). Weiterhin wurden ein Teleskopschlagstock und eine Schreckschusspistole aufgefunden.

Die zwei Tatverdächtigen wurden zur Klärung der Haftfrage dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt. Der 19-Jährige wurde wieder entlassen, gegen den 21-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen.

Das Kommissariat 21 (Raubdelikte) hat die weiteren Ermittlungen in Bezug auf die fünf Tatverdächtigen aufgenommen.

 

Am Montag, 05.12.2022, gegen 20:00 Uhr, befand sich ein 41-jähriger Busfahrer mit dem Linienbus an der Haltestelle Laim in der Landsberger Straße. Als er seine Fahrt fortsetzen wollte, musste er drei Fahrspuren in westlicher Richtung komplett überqueren.

Zur gleichen Zeit befuhr ein 19-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis Ludwigsburg mit einem Suzuki Kraftrad den dritten Fahrstreifen in stadtauswärtiger Richtung.

In der Folge kollidierte der 19-Jährige mit dem Kraftrad mit dem linken hinteren Radkasten des Linienbusses. Er stürzte zu Boden und verletzte sich schwer. Er wurde vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Das Motorrad wurde schwer und der Linienbus leicht beschädigt.

Während der Unfallaufnahme mussten zwei Fahrspuren der Landsberger Straße in westlicher Richtung für ca. zwei Stunden gesperrt werden. Es kam zu mäßigen Verkehrsbehinderungen.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen zum Unfallablauf und zur Unfallursache übernommen.

 

Am Sonntag, 04.12.2022, gegen 14:00 Uhr, gerieten zwei Pkw in einer Tiefgarage im Bereich der Morassistraße in Brand. Durch die Hitze, Rauch und Rußentwicklung wurden weitere Fahrzeuge und Teile der Tiefgarage beschädigt. Die Feuerwehr konnte das Feuer löschen. Die Schadenshöhe beläuft sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag.

Die Brandfahnder des Kommissariats 13 nahmen den Brandort und die Fahrzeuge in Augenschein. Nach erster Einschätzung kann ein technischer Defekt als Brandursache nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen dauern an.

 

Am Montag, 05.12.2022, gegen 20:00 Uhr, rief ein Zeuge beim Polizeinotruf 110 an und teilte mit, dass eine Person mit einer Waffe in die Luft geschossen hat.

Mehrere Streifen der Münchner Polizei wurden direkt zur Einsatzörtlichkeit am Odeonsplatz geschickt. Nach den ersten Ermittlungen war ein 19-Jähriger mit Wohnsitz in München, mit mehreren Jugendlichen unterwegs und befuhr mit einem Pkw nach einem Spiel der Fußball-WM die Ludwigstraße als Teil eines Autokorsos. Der 19-Jährige stieg aus dem Auto und schoss ein- bis zweimal in die Luft. Zeugen konnten der Polizei die Situation beschreiben und der Pkw wurde daraufhin von der Polizei durchsucht und die Schreckschusspistole wurde aufgefunden. Der 19-Jährige besitzt keinen gültigen „kleinen Waffenschein“. Die Beamten fanden außerdem ein Einhandmesser und ein Tierabwehrspray in beiden Jackentaschen des Tatverdächtigen.

Der 19-Jährige wurde wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz und wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angezeigt.

 

Am Montag, 05.12.2022, gegen 12:25 Uhr, wartete ein 72-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis München mit einem Suzuki Pkw am rechten Fahrbahnrand der Einmündung Rumfordstraße/Am Einlaß.

Aus bislang unbekannter Ursache fuhr er plötzlich an, wechselte von der Fahrbahn auf den rechten Gehweg und überfuhr zwei Verkehrszeichen. Im Vorbeifahren streifte er zudem einen Nissan Pkw sowie einen VW Pkw. Außerdem blieb er mit der linken Fahrzeugfront an einem geparkten Skoda Pkw hängen und konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Der 72-Jährige legte daraufhin den Rückwärtsgang ein und fuhr mit hoher Geschwindigkeit mit dem Heck seines Fahrzeuges gegen den Hauseingang am Am Einlaß. Die Wandverkleidung und das Klingelbrett wurden hierbei aus der Wand gerissen.

Im Anschluss legte er wieder den Vorwärtsgang ein, beschleunigte das Fahrzeug stark und kommt mit der rechten Fahrzeugfront in dem Schaufenster einer Firma endgültig zum Stillstand.

Der 72-Jährige hatte während der gesamten Fahrt keinen Sicherheitsgurt angelegt und verletzte sich durch die mehrfachen Kollisionen leicht. Er wurde anschließend vom Rettungsdienst zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Im Rahmen der Unfallaufnahme musste die Straße Am Einlaß für ca. eine Stunde gesperrt werden. Durch den Verkehrsunfall entstand ein Gesamtschaden (Fahrzeuge, Verkehrszeichen und Gebäude) von rund 150.000 Euro.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

 

-siehe Nachtrag zum Pressebericht vom 05.12.2022, Nr. 1909

Aktionen am Montag, 05.12.2022

Am Montag, 05.12.2022 kam es im Laufe des Nachmittags und Abends zu weiteren Versammlungen von Klimaaktivisten im Bereich des Karlsplatzes. Gegen 16:05 Uhr fanden sich sieben Personen vor Ort ein und wollten sich an der Fahrbahn festkleben. Dies konnte von polizeilichen Einsatzkräften unterbunden werden. Da die Aktion als nicht angemeldete Versammlung gewertet wurde, wies man dem Personenkreis eine Versammlungsörtlichkeit auf der Grünfläche Prielmayerstraße/Karlsplatz zu.

Dies wurde allerdings von den Versammlungsteilnehmern abgelehnt. Nachdem sie weiterhin darauf bestanden, sich auf der Straße festkleben zu wollen, wurden sie schließlich in vorübergehenden Gewahrsam genommen und zur weiteren polizeilichen Sachbearbeitung zu einer Polizeidienststelle gebracht.

Gegen 18:10 Uhr fanden sich vier weitere Personen abermals am Karlsplatz ein und wollten sich dort ebenfalls auf der Fahrbahn festkleben. Zu diesem Zeitpunkt wurde dort der Verkehr aufgrund einer Lichtzeichenanlagenstörung durch Polizeibeamte geregelt. Diese Einsatzkräfte konnten diese Festklebeaktion schließlich unterbinden. Auch hier wurde die Aktion als eine nicht angemeldete Versammlung bewertet.

Die zugewiesene Versammlungsörtlichkeit wurde abgelehnt. Da die vier Versammlungsteilnehmer ihre Festklebeabsicht auch weiterhin kommunizierten, wurde auch hier ein vorübergehender Gewahrsam durchgeführt. Alle vier Personen kamen im Anschluss zur polizeilichen Sachbearbeitung zu einer Polizeidienststelle.

Gegen alle elf Personen wurden Ermittlungsverfahren wegen versuchter Nötigung eingeleitet. Nach Beendigung der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen wurden sie wieder entlassen.

Gegen 20:15 Uhr wurde mitgeteilt, dass sich nun abermals drei Klimaaktivisten im Bereich des Karlsplatzes aufhalten würden. Es konnte festgestellt werden, dass sich die drei Personen aneinandergeklebt hatten und sich im Bereich der Fahrbahn abgesetzt hatten. Ein Festkleben auf der Straße fand nicht statt. Aufgrund der Verkehrslage wurde dem Personenkreis diese Örtlichkeit zur Durchführung ihrer nicht angemeldeten Versammlung vom polizeilichen Einsatzleiter zugewiesen.

Die Versammlung wurde von den Teilnehmern dann am 06.12.2022, gegen 00:10 Uhr, wieder beendet. Zu größeren Verkehrsbehinderungen war es hier nicht gekommen.

Sämtliche Teilnehmer der beiden Versammlungen am Karlsplatz (Stachus) wurden wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz angezeigt.

Gegen die Personen, die am 05.12.2022 auf die Schilderbrücken auf der A9 und der A96 geklettert waren (vgl. Nachtrag zum Pressebericht vom 05.12.2022), wird wegen des Verdachts des Hausfriedensbruches und Verkehrsordnungswidrigkeiten ermittelt.

Wie bereits im Nachtrag zum Pressebericht vom 05.12.2022 berichtet, wurde gegen vier der Personen, die bei Aktionen an Schilderbrücken beteiligt waren, durch das Polizeipräsidium München beim Amtsgericht München eine Entscheidung über die Fortdauer der Gewahrsamnahmen beantragt. Durch den zuständigen Richter wurde entschieden, dass die Gewahrsamnahmen nicht fortgesetzt werden. Die betroffenen Personen wurden entlassen.

Auch am Dienstag, 06.12.2022, kam es in diesem Zusammenhang zu weiteren Aktionen im Bereich der A9 und der A96, die z.T. noch andauern.