BURGLENGENFELD, LKR. SCHWANDORF. In den vergangenen Monaten kam es in Burglengenfeld zu einer Vielzahl an Sachbeschädigungen. Die Polizei konnte am Wochenende einen Tatverdächtigen auf frischer Tat festnehmen.
Seit März beschädigten zunächst Unbekannte immer wieder Wände in Burglengenfeld mit Graffitis. Thematisch befassten sich diese oftmals mit dem Ukraine-Konflikt. Teils waren die Schriftzüge aber auch antisemitisch formuliert. Die Burglengenfelder Polizei und die Kriminalpolizei Amberg führten umfangreiche Ermittlungen durch. Wie bereits berichtet gelang es den Ermittlern, bereits vier Tatverdächtige zu ermitteln, deren Wohnungen im September durchsucht wurden. Die Auswertung der sichergestellten Handys und Speichermedien dauert derzeit noch an.
Nachdem in den vergangenen Wochen die Zahl der beschmierten Wände erneut anstieg, wurden die polizeilichen Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Am vergangenen Freitag, 25. November 2022, gelang so ein weiterer Fahndungserfolg. Zivilkräfte der Polizei konnten gegen 20:15 Uhr einen Mann beobachten, der dabei war ein „SCHULE OHNE RASSISMUS - SCHULE MIT COURAGE“ – Schild vor einem Gymnasium anzuzünden beziehungsweise anzusengen. Bei dem Mann handelt es sich um einen 48-jährigen Deutschen aus dem Stadtgebiet. Er wurde vorläufig festgenommen.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Amberg durchsuchte die Polizei seine Wohnung. Dort konnten die Ermittler eine Vielzahl an Beweismitteln finden und sicherstellen. Unter anderem wurden circa 240 Spraydosen, Vorlagen für Graffitis sowie elektronische Geräte beschlagnahmt. Nach erster Sichtung der sichergestellten Unterlagen konnte der Tatverdächtige keiner eindeutigen politischen Strömung zugeordnet werden. Bislang hat sich der Beschuldigte, der bereits einschlägig in Erscheinung getreten ist, nicht zur Sache geäußert.
Der Tatverdächtige wurde nach ersten polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Schadenssumme dürfte aber im vierstelligen Euro Bereich liegen.