06.10.2022, Polizeipräsidium München

1552.   Pressekonferenz - Fortsetzung der erfolgreichen Präventionskampagne „Bäckertüten gegen organisierten Callcenterbetrug“

1553.   Organisierter Callcenterbetrug; sog. Schockanruf – Milbertshofen

1554.   Radfahrer stürzt krankheitsbedingt – Waldperlach

1555.   Zusammenstoß von zwei Pkw; Zeugenaufruf nach Unfallflucht; zwei Personen verletzt – Haar

1556.   Zusammenstoß von Fahrrad und Fußgänger; Zeugenaufruf nach tödlichem Verkehrsunfall – Berg am Laim


1552.   Pressekonferenz: Fortsetzung der erfolgreichen Präventionskampagne „Bäckertüten gegen organisierten Callcenterbetrug“

Die täglichen Frühstücksbrötchen gibt es ab heute wieder mit wertvollen Präventionshinweisen gegen organisierten Callcenterbetrug. Darauf hat Münchens stellvertretende Leiterin der AG Phänomene Desiree Schelshorn am Donnerstag (06.10.2022) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Münchner Sicherheitsforum und der Bäcker-Innung München und Landsberg hingewiesen und erklärte zugleich: „Bei dieser kriminellen Abzocke geben sich immer wieder Betrüger am Telefon dreist als Polizeibeamte aus. Die Täter schrecken auch nicht davor zurück, ihre meist lebensälteren Opfer damit in den finanziellen Ruin zu treiben.“

Immer wieder geben sich Telefonbetrüger als Polizeibeamte aus und bringen dadurch vorwiegend lebensältere Menschen nicht selten um die gesamten Ersparnisse. In etwa einhundert Fälle schädigten die Täter im vergangenen Jahr ihre Opfer. „Alleine in München haben Telefonbetrüger dieses Jahr bereits mehr als 1,3 Millionen Euro mit dieser Masche ergaunert“, so Schelshorn. Deshalb wurde schon im vergangenen Jahr eine gemeinsame Präventionskampagne „Falsche Polizeibeamte kommen mir nicht in die Tüte“ mit speziell bedruckten Bäckertüten gegen organisierten Callcenterbetrug ins Leben gerufen. Weil diese Aktion großen Anklang und sogar Nachahmer im Bundesgebiet fand, geht die Kampagne nun in die nächste Runde. Bereits in 2021 unterstützten das Münchner Sicherheitsforum e.V. sowie die Bäcker-Innung München und Landsberg kdöR die Aktion finanziell und ermöglichten somit deren Organisation und Durchführung.

Helmut Spörl vom Münchner Sicherheitsforum e.V. betonte: „Der Schutz unserer lebensälteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ist uns ganz besonders wichtig. Vor allem sie sind es, die im Fokus der Telefonbetrüger stehen und schamlos betrogen werden. Der jährliche finanzielle Schaden ist immens. Sorgen bereitet uns aber vor allem die psychische Belastungen bei den Opfern, die durch die Taten ausgelöst werden.“

Telefonbetrüger versuchen derzeit, vor allem ältere Menschen mittels sogenannter „Schockanrufe“ um ihr Geld oder wertvollen Schmuck zu bringen. Schelshorn informierte hierzu: „Aktuell stellen wir in München vermehrt sogenannte Schockanrufe fest.“ Beim sogenannten „Schockanruf“ geben sich Telefonbetrüger als nahestehende Angehörige aus und schildern sehr eindringlich bzw. tränenreich eine angebliche akute Notsituation (wie beispielsweise einen tödlichen Verkehrsunfall oder eine sofortige Operation). Die stellvertretende Leiterin der AG Phänomene erklärte: „Ziel der Telefonbetrüger ist es letztlich immer, die Angerufenen zur Übergabe von Bargeld oder teuren Schmuck zu bewegen.“ Sie stelle bei den Ermittlungen zuletzt immer häufiger fest, dass die Telefonbetrüger bewusst einen Schockmoment verursachen und damit ihre Opfer zeitlich bzw. emotional unter Druck setzen, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen. „Oft bemerken die Opfer den Betrug erst, wenn es zu spät ist“, so Schelshorn. Die Münchner Polizei empfiehlt deshalb ungewöhnliche Anrufe sofort zu unterbrechen und zunächst mit den Angehörigen darüber zu sprechen. Die Chefermittlerin ergänzte hierzu: „Sprechen Sie am Telefon grundsätzlich nie über persönliche oder finanzielle Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.“ und betonte zugleich: „Die Übergabe eines Vermögensbetrages oder einer angeblichen „Kaution“ schützt keinesfalls vor Strafverfolgung, noch ist eine ärztliche Behandlung von einer vorherigen Geldzahlung abhängig.“

Vorstand und Obermeister der Bäcker-Innung München und Landsberg kdöR Heinrich Traublinger ergänzte: „Für die Bäcker-Innung München und Landsberg ist es eine Herzensangelegenheit bei diesem Präventionsprojekt mitzuwirken und unsere Münchner Bürgerinnen und Bürger nicht nur vor finanziellem Schaden, sondern auch vor emotionalen Schaden zu bewahren. Mit den Bäckertüten schaffen wir relativ einfach ein visuelles Werkzeug, einen Reminder, um nicht den geschickt agierenden Betrügern auf den Leim zu gehen. Unsere Bäckertüte mit den Verhaltenshinweisen neben dem Telefon platziert kann helfen, die Erfolgsquote dieser organisierten Banden zu mindern - helfen Sie mit und sensibilisieren Sie Ihre Verwandten oder Bekannten mit dieser Tüte!“

Da Kriminalprävention auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, appellierte Schelshorn: „Sprechen Sie mit Ihren Mitmenschen über diese Betrugsmaschen und schützen Sie diese dadurch. Erstatten Sie bei einem solchen Anruf immer sofort eine Anzeige."

 


 

1553.   Organisierter Callcenterbetrug; sog. Schockanruf – Milbertshofen

Am Dienstag, 04.10.2022, gegen 10.00 Uhr, erhielt eine 76-Jährige mit Wohnsitz in München einen Anruf von einem ihr unbekannten Mann. Dieser gab an, Beamter der Münchner Verkehrspolizei zu sein und berichtete, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Die 76-Jährige solle nun eine Kaution für ihre Tochter bezahlen, da diese sonst ins Gefängnis müsse.

Durch geschicktes Befragen seitens des unbekannten Täters gab die 76-Jährige an, Gold auf einer Bank deponiert zu haben. Auf Anweisung des Täters fuhr die Seniorin mit einem Taxi zu ihrer Bankfiliale und entnahm aus ihrem dortigen Schließfach das Gold. Nachdem sie wieder zu Hause angekommen war, erhielt sie erneut einen Anruf des Täters, der sie anwies, das Gold vor ihrem Haus einem Abholer zu übergeben. Dieser trat, unmittelbar nachdem die 76-Jährige aus dem Haus kam, an sie heran und ließ sich das Gold übergeben. Nach der Übergabe entfernte sich der Abholer zu Fuß in südliche Richtung. Die Übergabe fand um ca. 15:00 Uhr statt.

Unmittelbar nach der Übergabe rief die 76-Jährige ihre Tochter an, wodurch das Vorliegen eines Betruges erkannt wurde. Mehrere Stunden danach wurde die Polizei informiert und eine Anzeige wurde aufgenommen. Der Vermögensschaden wird auf über 100.000 Euro geschätzt.  

Die AG Phänomene der Münchner Polizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Der Abholer kann wie folgt beschrieben werden:
Männlich, ca. 26 Jahre alt, 185 cm groß, stark hervortretender Bauch, west-/nordeuropäisches Erscheinungsbild; bekleidet mit einer kurzen Stoffhose und einem blauen T-Shirt

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Norderneyer Straße, Moosacher Straße und Preußenstraße (Milbertshofen) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 -AG Phänomene- Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.

Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:

•           Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.

•           Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

•           Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.

•           Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

•           Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen

•           Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.

 


 

1554.   Radfahrer stürzt krankheitsbedingt – Waldperlach

Am Mittwoch, 05.10.2022, gegen 07:55 Uhr, befuhr ein 53-Jähriger mit Wohnsitz in München mit einem Fahrrad den Radweg in der Putzbrunner Straße stadteinwärts. Auf Höhe der Heidestraße wechselte er auf die Fahrbahn, um von dort nach links in die Heidestraße einzubiegen.

Noch während er sich auf der Putzbrunner Straße befand, verlor der 53-Jährige krankheitsbedingt das Bewusstsein und stürzte. Nachfolgende Fahrzeugführer leisteten Erste Hilfe und verständigten die Rettungskräfte. Der 53-Jährige wurde unter laufender Reanimation durch einen Notarzt in ein Krankenhaus gebracht, wo sein Zustand stabilisiert werden konnte.

Während der notärztlichen Versorgung war die Putzbrunner Straße kurzzeitig komplett gesperrt und es kam zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

 


 

1555.   Zusammenstoß von zwei Pkw; Zeugenaufruf nach Unfallflucht; zwei Personen verletzt – Haar

Am Dienstag, 04.10.2022, gegen 12:15 Uhr, befuhr ein 69-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in Spanien mit einem Mercedes Pkw die Wasserburger Straße in Haar in Fahrtrichtung München.

Vor dem 69-Jährigen fuhren drei weitere Pkw. An der Kreuzung zur Bahnhofstraße bremste der bislang unbekannte Fahrzeugführer des ersten Pkw trotz grüner Ampel und ohne erkennbaren Grund stark ab. Die zwei nachfolgenden Pkw, ebenfalls mit unbekannt gebliebenen Fahrzeugführern und der 69-Jährige konnten rechtzeitig abbremsen.

Eine 25-Jährige mit Wohnsitz in München, die sich mit einem Audi Pkw hinter dem Mercedes befand, fuhr gegen das Fahrzeugheck des Pkw des 69-Jährigen. Der Fahrer des ersten Fahrzeuges, welcher zuvor stark abbremste, entfernte sich, ohne seinen gesetzlichen Pflichten als Unfallbeteiligter nachzukommen.

Der 69-Jährige und die 25-Jährige verletzten sich durch den Unfall leicht und begaben sich selbständig in ärztliche Behandlung.

An den beiden Pkw entstand ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.

 


 

1556.   Zusammenstoß von Fahrrad und Fußgänger; Zeugenaufruf nach tödlichem Verkehrsunfall – Berg am Laim

Am Mittwoch, 28.09.2022, zwischen 17.00 Uhr 17:30 Uhr, verließ ein 82-Jähriger mit Wohnsitz in München seine Wohnung, um zu Fuß zur Tramhaltestellte „Schlüsselbergstraße“ zu gehen. Hierzu nutzte er den Gehweg der Berg-am-Laim-Straße.

Zeitgleich befuhr ein bislang unbekannter Radfahrer den parallel zum Gehweg verlaufenden baulich getrennten Radweg entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung in südöstlicher Richtung (stadtauswärts). Auf Höhe der Haltestelle „Schlüsselbergstraße“ wollte der 82-Jährige den Radweg queren, um zur Haltestelle zu gelangen. Als er den Radweg betrat, stieß er mit dem Radfahrer zusammen und kam zu Sturz.

Der unbekannte Radfahrer half dem 82-Jährigen anschließend auf und man verständigte sich darauf, keine Polizei hinzuzuziehen. Der 82-Jährige gab an, nach eigenem Empfinden nicht verletzt zu sein. Der Fahrradfahrer setzte seine Fahrt anschließend fort. Es kann keine Beschreibung abgegeben werden. 

In den darauffolgenden Tagen verschlechterte sich der Gesundheitszustand des 82-Jährigen zunehmend, so dass dieser durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden musste und am Sonntag, 02.10.2022 verstarb.

Die weiteren Ermittlungen hat die Münchner Verkehrspolizei übernommen.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.