28.09.2022, Polizeipräsidium München

1490.   Gerichtsurteil in Izmir: 1.128 Jahre Haft für organisierten Callcenterbetrug in der Türkei; falsche Polizeibeamte

            -siehe Medieninformation vom 25.09.2020, Ziffer 1496

           -siehe Medieninformation vom 12.11.2020, Ziffer 1753

           -siehe 1. Nachtrag zur Medieninformation vom 03.12.2020, Ziffer 1868

1491.   Trickdiebstahl durch falschen Handwerker – Laim

1492.   Trickbetrug durch Nachricht über Messenger-Dienst – Haidhausen

1493.   Trickbetrug durch Nachricht über Messenger-Dienst – Bogenhausen

1494.   Einbruch in Lagerraum – Ismaning

1495.   Linienbus weicht Radfahrer aus; zwei Personen verletzt – Altstadt

 


 

Wiesnbericht

 

link zum Wiesnbericht

 


1490.   Gerichtsurteil in Izmir: 1.128 Jahre Haft für organisierten Callcenterbetrug in der Türkei; falsche Polizeibeamte

             -siehe Medieninformation vom 25.09.2020, Ziffer 1496

             -siehe Medieninformation vom 12.11.2020, Ziffer 1753

             -siehe 1. Nachtrag zur Medieninformation vom 03.12.2020, Ziffer 1868

Mehr als 35 Opfer und insgesamt über 120 Millionen Euro Schaden mit einem betrügerischen Callcenter - Das Landgericht Izmir in der Türkei verurteilte deshalb mehrere Angehörige dieses Callcenters zu hohen Haftstrafen (insgesamt 1.128 Jahre) und zog umfangreiche Vermögenswerte ein. Darauf hat Münchens Leiter der AG Phänomene Hans-Peter Chloupek am Montag (26.09.2022) nach dem Gerichtsurteil in der Türkei hingewiesen. „Die enge Zusammenarbeit mit den Behörden in der Türkei bei der Aushebung solcher Callcenter hat sich über Jahre hinweg etabliert und ist sehr gut“, so Chloupek. Er sei optimistisch, inzwischen gemeinsam eine gute Struktur entwickelt zu haben, um schnell und effektiv gegen die Täter vorgehen zu können. Der Leiter der Münchner AG Phänomene erklärte: „In intensiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden sowie der OK-Abteilung der Staatsanwaltschaft München I konnten mehrere Tatverdächtige in diesem Ermittlungskomplex identifiziert und festgenommen werden. Das effiziente und koordinierte Zusammenwirken aller Strafverfolgungsbehörden hat hier diesen Erfolg erst möglich gemacht.“

Über ein Jahr wurde dieser langwierige Ermittlungskomplex unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen vor dem zuständigen Landgericht in Izmir verhandelt. Nach elf Prozesstagen sieht es die dortige Kammer für organisierte Kriminalität als erwiesen an, dass die insgesamt 67 angeklagten Personen schuldig sind und vor allem in München arglose Menschen um viel Geld gebracht haben. Der Leiter der Münchner AG Phänomene betonte: „Das ist ein Urteil mit Signalwirkung für ähnliche Verfahren im In- und Ausland.“ In der mehrstündigen Urteilsbegründung wurden die Führungsmitglieder, Telefonisten (sogenannte Keiler) und weitere beteiligte Personen zu mehrjährigen Haftstrafen (zwischen 6 Monaten und 7 Tagen bis 400 Jahren und 6 Monaten) u.a. wegen „Gründung einer Organisation zur Begehung von Verbrechen“ verurteilt sowie, die bei ihrer Festnahme am 03.12.2020 (Donnerstag), sichergestellten Vermögenswerte von umgerechnet über 60 Millionen Euro eingezogen. Chloupek erklärte: „Wir hoffen, dass damit die Opfer nun auch finanziell von den türkischen Behörden entschädigt werden können.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Seit 2017 hatte die Münchner Polizei gemeinsam mit Kollegen aus Baden-Württemberg und des Bundeskriminalamtes (BKA) gegen Personen (mit offenbar leitenden Funktionen beim Betrieb) dieses betrügerischen Callcenter ermittelt. „Nach unseren Ermittlungen sind diese Bandenstrukturen ein Milieu mit höchster krimineller Energie, denn die Täter schrecken auch vor schweren Straftaten nicht zurück“, so Chloupek. Der nun verurteilte Bandenanführer hatte sich bereits 2012 in die Türkei abgesetzt und dort dann das Callcenter geführt. Als führendes Mitglied der Betrugsbande ist er maßgeblich für den Schaden mitverantwortlich. Er wurde bei einer spektakulären Aktion im Dezember 2020 zusammen mit den weiteren Mitgliedern dieser international agierenden Bande ebenfalls festgenommen.

Informationen zur AG Phänomene

Bandenstrukturen bilden im Bereich der organisierten Kriminalität in Deutschland häufig hierarchische Netzwerke innerhalb der tatverdächtigen Gruppierungen ab und agieren zunehmenden international. Bereits im Februar 2014 hat die Münchner Polizei auf diese Entwicklung reagiert und eine phänomenspezifische Ermittlungseinheit gegen den organisierten Callcenterbetrug eingesetzt. Diese wurde 2017 im Sinne einer ermittlungsübergreifenden Orientierung in „AG Phänomene“ unbenannt. Nach intensiver Kooperation mit den polizeilichen Partnern in Europa und der Welt konnten zuletzt wiederholt Festnahmeerfolge verzeichnet und die Ergebnisse polizeilicher Strafverfolgungsaktivitäten weiter verbessert werden.

 


 

1491.   Trickdiebstahl durch falschen Handwerker – Laim

Am Dienstag, 27.09.2022, gegen 12:30 Uhr, klingelte ein bislang unbekannter Täter bei einer über 80-Jährigen mit Wohnsitz in München und gab vor, etwas an den Wasserleitungen reparieren zu müssen.

Er ging mit der Seniorin in das Badezimmer und überprüfte die Wasserhähne. Diese Ablenkung nutzte ein weiterer unbekannter Täter, um die Wohnung ebenfalls zu betreten und zu durchsuchen. Nach dem der vermeintliche Handwerker die Wohnung verlassen hatte, bemerkte die über 80-Jährige verspätet, dass eine Kette im Wert von mehreren Hundert Euro entwendet wurde. Die zu dem Schmuckstück gehörende Schatulle wurde als Spurenträger sichergestellt.

Die weiteren Ermittlungen hat das Kommissariat 65 (Trickbetrug) übernommen.

Die Rentnerin beschrieb den Täter wie folgt:

Männlich, 35 Jahre alt, 170 cm groß, hellhäutig; bekleidet mit blauer Jeans, heller Windjacke und Handschuhen

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Von-der-Pfordten-Straße, Gotthardstraße und Valpichlerstraße (Laim) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:

Die Kriminalpolizei warnt insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass eine entsprechende Verbraucherablesung für das Wohnanwesen anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie z.B. behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollten Sie zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage halten, ob die Behauptung der Wahrheit entspricht.

Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit! Ein berechtigter Handwerker wird für Ihre Nachfragen stets Verständnis haben.

 


 

1492.   Trickbetrug durch Nachricht über Messenger-Dienst – Haidhausen 

Am Dienstag, 27.09.2022, gegen 10:20 Uhr, wurde eine 69-Jährige mit Wohnsitz in München über einen Messenger-Dienst auf ihrem Mobiltelefon von einer ihr nicht bekannten Nummer kontaktiert. Der Absender gab sich als ihre Tochter aus und gab an, eine neue Nummer zu haben.

Die vermeintliche Tochter verwickelte die 69-Jährige in einen längeren Chatverlauf. Hier wurde vorgetäuscht, dass sie mehrere Waren im Internet bestellt hätte und nun finanzielle Unterstützung benötigen würde. Die 69-Jährige ging darauf ein und überwies insgesamt mehrere Tausend Euro auf das angegebene Konto der Absenderin/Absenders. Der Kontakt brach danach ab.

Erst einige Tage später erkannte die 69-Jährige den Betrug und verständigte den Polizeinotruf 110.

Die weiteren Ermittlungen hat das Kommissariat 76 (u.a. Betrugsfälle) übernommen.

 


 

1493.   Trickbetrug durch Nachricht über Messenger-Dienst – Bogenhausen

Am Dienstag, 27.09.2022, zwischen 15:20 Uhr und 17:55 Uhr, erhielt eine 76-Jährige mit Wohnsitz in München eine Nachricht über einen Messenger-Dienst einer ihr nicht bekannten Nummer. Der Absender gab sich als ihr Sohn aus. Aufgrund eines technischen Defekts sei eine dringend notwendige elektronische Überweisung von seinem Handy aus derzeit nicht möglich. Er bat daher seine „Mutter“ für ihn die Überweisungen zu tätigen.

Die 76-Jährige überwies anschließend eine Gesamtbetrag von mehreren Tausend Euro auf ein ihr nicht bekanntes Konto. Erst im Nachgang wurde sie misstrauisch und erkannte den Betrug. Sie verständigte den Polizeinotruf 110.

Die weiteren Ermittlungen hat auch hier das Kommissariat 76 (u.a. Betrugsfälle) übernommen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:

Die Polizei München warnt vor einer aktuellen Betrugsmasche. Unbekannte Täter nehmen hierbei Kontakt über Messenger-Dienste auf und geben sich als Angehörige aus. Dabei wird regelmäßig angegeben, dass die angezeigte Rufnummer die neue Erreichbarkeit der Angehörigen sei. Im Anschluss wird die Überweisung von Geldbeträgen erbeten, da man sich in einer Notlage befinde.

Bedenken Sie, dass der konkrete Textinhalt abweichen kann.

Verhaltenshinweis:

  • Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihren Angehörigen oder kontaktieren Sie diese unter der „alten“ Nummer. Sollten Sie Zweifel an der Identität haben, kontaktieren Sie die Polizei.
  • Tätigen Sie keine Überweisung nur auf Grund eines Chatverlaufs.
  • Sichern Sie ggf. den Chatverlauf durch Screenshots, da die entsprechenden Nachrichten in der Regel im Nachgang durch die unbekannten Täter gelöscht werden und geben Sie keine weiteren persönlichen Daten preis

Link zur Präventionsseite des Polizeipräsidiums München

 


 

1494.   Einbruch in Lagerraum – Ismaning

Im Zeitraum von Montag, 26.09.2022, 16.00 Uhr, bis Dienstag, 27.09.2022, 06:55 Uhr, gelangten ein oder mehrere unbekannte Täter über ein frei zugängliches Treppenhaus eines Parkhauses in der Münchner Straße in Ismaning in den dortigen Keller. Dort befinden sich die Räumlichkeiten eines Hausmeisterbetriebes.

Der oder die Täter öffneten mit einem unbekannten Werkzeug gewaltsam die Tür zur dort befindlichen Lagerhalle. Sie entwendeten aus dem Lagerraum verschiedene Werkzeuge und Reinigungsgeräte im Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro.

Der oder die Täter entfernten sich im Anschluss in unbekannte Richtung.

Am Dienstagmorgen stellte ein Angestellter der Firma den Einbruch fest und verständigte die Polizei.

Das Kommissariat 52 (Einbruchsdelikte) hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Münchner Straße (Ismaning) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 52, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

 


 

1495.   Linienbus weicht Radfahrer aus; zwei Personen verletzt – Altstadt

Am Dienstag, 27.09.2022, gegen 14:45 Uhr, fuhr ein 37-jähriger Berufskraftfahrer in einem Bus der Linie 62 auf dem Oberanger stadteinwärts. Nach derzeitigem Ermittlungsstand erschien im Bereich der Einmündung zur Klosterhofstraße von rechts kommend ein bislang unbekannter männlicher Fahrradfahrer. Dieser querte direkt vor dem ankommenden Linienbus die Fahrbahn. Der 37-Jährige leitete sofort eine Gefahrenbremsung ein, um einen Zusammenstoß mit dem Fahrradfahrer zu verhindern. Es kam zu keinem Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Der unbekannte Fahrradfahrer flüchtete im Anschluss von der Unfallstelle.

Durch die Gefahrenbremsung stürzten zwei Fahrgäste im Bus und verletzten sich leicht. Sie wurden vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Im Rahmen der Unfallaufnahme kam es zu keinerlei Verkehrsstörungen.

Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugenaufruf:

Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.