13.07.2022, Polizeipräsidium Oberbayern Süd

BENEDIKTENBEUREN, LKR. BAD TÖLZ-WOLFRATSHAUSEN. Erneut ist es zu einem tragischen Bergunglück im südlichen Oberbayern gekommen. Eine 51-jährige Frau ist am Dienstagnachmittag, 12. Juli 2022, im Bereich der Benediktenwand abgestürzt und tödlich verunglückt. Die Frau konnte erst in den späten Abendstunden lokalisiert werden. Aufgrund verschiedener Umstände war die Bergung ihrer Leiche erst am heutigen Mittwoch möglich. Ein Bergführer der Alpinen Einsatzgruppe der Polizeiinspektion Bad Tölz hat die Ermittlungen aufgenommen.

Am Dienstagnachmittag ereignete sich im Bereich der Benediktenwand ein tragischer Unfall, bei welchem eine 51-jährige Frau aus Kaufbeuren ihr Leben verlor. Die Wanderin stieg dabei zusammen mit ihrer Schwester von Gschwendt aus in Richtung der Tutzinger Hütte auf. Noch vor Erreichen der Hütte trennten sich die beiden Frauen, um sich später auf der Hütte wieder zu treffen. Während der einen Schwester der Zustieg zur Hütte reichte, wollte die andere Schwester, welche als fit und geübt beschrieben wurde, alleine den Aufstieg zum Gipfel der Benediktenwand durchführen.

Nachdem sie jedoch nie an der Tutzinger Hütte bei ihrer Schwester ankam, wurde ein großangelegter Sucheinsatz durch Bergwacht und Polizei eingeleitet. Hierbei waren die Bergwachten Lenggries, Bad Tölz, Wolfratshausen und Benediktbeuren beteiligt. Die Polizei war mit einem Hubschrauber und Beamten der alpinen Einsatzgruppe vor Ort. Noch in der Nacht konnte die Vermisste im Bereich der Benediktenwand tot gefunden werden. Aufgrund der Dunkelheit und der Ausgesetztheit des Geländes war ein Vordringen zur Person erst am nächsten Morgen möglich, ohne die Einsatzkräfte selbst in erhebliche Gefahr zu bringen.

Die Frau wollte nach bisherigen Erkenntnissen einen ausgesetzten Steig unterhalb des Gipfels hinabsteigen, welcher ab und zu durch Ortskundige mit entsprechender Ausrüstung begangen wird. Es handelte sich um keinen offiziellen Weg, vielmehr führt dieser sogenannte Maximiliansteig durch hochalpines Gelände. Ob sich die Dame verstiegen oder an einer Tour aus dem Internet orientiert hat, kann nicht abschließend geklärt werden. Genauso wird es mangels Zeugen keine Antwort auf die Frage geben, aus welchem Grund die 51-Jährige zu Sturz kam und schließlich über steiles, felsiges Gelände etwa 70 bis 80 Meter abstürzte. Die Bergung der Verunglückten erfolgte durch die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und einen Polizeihubschrauber in guter Zusammenarbeit mit der örtlich zuständigen Bergwacht Benediktbeuren.